Wülfrath A 44: Sorge wegen Lkw-Verkehr

Düsseldorf · Informationsveranstaltung des Bürgervereins Flandersbach: Straßen NRW präsentiert Fakten.Sechs Monate lang, sechs Tage die Woche jeweils zehn Stunden rollt alle vier Minuten ein Brummi durchs Dorf.

Lange Zeit mussten die Flandersbacher auf einen Infoabend zum geplanten Lückenschluss der A 44 zwischen Ratingen-Ost und Velbert warten. Nun machten sie gegenüber zwei Vertretern von Straßen NRW ihren Unmut über den Baustellenverkehr, der zu einem Großteil durch das Dorf führen soll, Luft. Projektleiterin Jutta Swadlo und Regierungsbaudirektor Alfred Lützler präsentierten beim Bürgerverein Flandersbach Zahlen und Fakten. Die Stadt war durch Bürgermeisterin Dr. Claudia Panke und Ordnungsamtsleiter Reinhard Schneider vertreten.

Spatenstich am 26. April

Spatenstich des 220-Millionen-Euro-Projekts sei demnach am 26. April. Bis Flandersbach betroffen sei, vergingen allerdings noch mehrere Monate. Für ein halbes Jahr werden dann montags bis samstags jeweils zehn Stunden alle drei bis vier Minuten tonnenschwere Lkw vom Heiligenhauser Weg aus über die Flandersbacher Straße Richtung Velbert rollen. Zahlen, bei denen selbst die Bürgermeisterin ungläubig dreinblickte. Anwohner suchten nach Notlösungen, um den Lkw-Verkehr über ihren Dorfplatz zu verhindern.

Eine Umleitung durch das Heiligenhauser Wohngebiet Heide käme aufgrund der engen Straßenführung, sowie angrenzenden Schulen und Kindergärten nicht in Frage. Auch der Transport über Felder nördlich des Heiligenhauser Weges, die erst für Lkw-Verkehr präpariert werden müssten, scheint unwahrscheinlich. Straßen NRW plant deshalb eine Verbreiterung des Heiligenhauser Weges, hat allerdings noch bei weitem nicht alle Anwohner im Boot. Swadlo: "Natürlich würden wir den Weg anschließend wieder rückbauen." Die Flandersbacher Straße müsste zunächst ausgebessert werden.

Die Skepsis bei den Dorfbewohnern bleibt. Man sorgt sich um Kinder, die am Dorfplatz auf den Schulbus warten oder am nahegelegenen Bolzplatz spielen. Panke und Schneider versprachen, die Stadt werde sich um die Schulwegsicherung kümmern. "Außerdem will ich eine Geschwindigkeitsbeschränkung für die Lkw, notfalls mit Tempo-Kontrollen. Denkbar ist auch eine Lichtanlage, die die Fahrzeuge zum Stehen zwingt, wenn der Schulbus kommt", schlug die Bürgermeisterin vor und erntete breite Zustimmung.

Das Thema erhitzt schon lange die Gemüter und führte auch beim Infoabend zu Zwist zwischen Flandersbachern untereinander und Unverständnis bei Heiligenhausern, die vor allem beim Plan, den Verkehr über Heide umzuleiten, den Kopf schüttelten. Grundsätzlich sollten so wenige Anwohner wie möglich belastet werden. "Das wäre in Flandersbach der Fall", sagte Swadlo. "Und wir dürfen nur über das öffentliche Straßennetz fahren." Ausdiskutiert scheint das Thema noch nicht.

(RP)
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