Meerbusch Zauberei statt Unterricht

Meerbusch · Lehrbücher zu, Ferien genießen - die RP besucht Ferienangebote für Kinder. Start ist die Brüder-Grimm-Schule: Dort lernt der Nachwuchs Bühnenpräsenz.

 Friederike (l., 10 Jahre) und Nina (9 Jahre) gucken genau zu, wie Guido Hoehne seine Zaubertricks vorbereitet.

Friederike (l., 10 Jahre) und Nina (9 Jahre) gucken genau zu, wie Guido Hoehne seine Zaubertricks vorbereitet.

Foto: Falk Janning

Angenommen, drei schwarze Seile sind Lakritzstangen. Das Problem: Das Süße ist nicht gleich lang. Die öde Lösung wäre aufzuteilen. Die magische Lösung wäre, die Stangen anzugleichen. Der Zauberkünstler Guido Hoehne zeigt den Kindern, die die Ferien an der Brüder-Grimm-Schule erleben, die nötigen Handgriffe. Jetzt müssen die jungen Zauberer nur noch fleißig üben. "Live on Stage" lautet das Motto des Ferienprogramms an der Büdericher Grundschule, das der OBV Meerbusch anbietet. Je nach Woche sind zwischen 55 und 96 Kinder angemeldet.

Die Kinder basteln ihre Kunststücke selbst: "Die Wertschätzung für die Zauberei ist ganz anders, als wenn die Tricks fix und fertig präsentiert werden", sagt Hoehne. "Der dahintersteckende Mechanismus wird verständlicher." Friederike, zehn Jahre jung, bemalt ein Clownsgesicht mit Buntstiften für den Trick "Der lachende Clown".

"Ist der Clown in Götterspeise gefallen oder warum ist der so grün?", fragt Hoehne. "Ist dem übel?", wundert sich Lavina (10). "Ne, ne", stellt Friederike klar: "Das war Götterspeise." Am Ende entsteht ein Umschlag mit Fenster. Erst schaut das Publikum auf einen farblosen Clown mit trauriger Miene. Wirft es allerdings genug imaginäre Farbe dem Porträt entgegen, verwandelt sich das Bild. Jetzt lächelt ein bunter Clown. Gibt es eine Zwischenwand? Kein Zauberer verrät seinen Trick - auch nicht die jungen Magier in der Brüder-Grimm-Schule.

Nach dem Üben steht der "Löwenkäfig" an. Die Kinder führen in Gruppen ihre Tricks vor. In einem anderen Klassenraum fertigen Kinder "Zauberportemonnaies" an, in denen eingeklemmte Geldscheine die Seite wechseln. Emily legt einen 100-Euro-Schein hinein. "Die 100 Euro sind natürlich nicht echt", erklärt die Achtjährige. Es ist nur ein Notizzettel. Bei mehreren Aktionen können die Jungen und Mädchen, ihre Bühnenqualitäten ausbauen. Es gab bereits eine Moden- und eine Talentschau. Geplant sind unter anderem ein Puppenspiel, ein Improvisationstheater und Pantomime. In der dritten Woche geht es zur "Naturbühne am Blauen See" in Ratingen. Das Stück "Pippi in Taka-Tuka-Land" wird aufgeführt.

Der OBV Meerbusch bietet das Programm an. Die Abkürzung steht nach einer Namensänderung vor zwei Jahren nicht mehr für Osterather Betreuungsverein, sondern für "Offenheit, Bildung, Vertrauen".

(RP)
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