Meerbusch Windpocken: Neue Flüchtlinge nicht nach Strümp

Meerbusch · Mehr als 600 Flüchtlinge kommen in diesen Tagen im Rhein-Kreis Neuss an, werden dort untersucht und registriert und von dort dann auf die unterschiedlichen Kommunen wie Rommerskirchen, Grevenbroich, Jüchen oder Kaarst verteilt. 150 von ihnen sind für Meerbusch vorgesehen.

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Foto: dapd, dapd

Sie ziehen in die Turnhalle des Büdericher Mataré-Gymnasiums, in der zurzeit 21 Flüchtlinge untergebracht sind. "Die neuen Flüchtlinge bleiben aber auch nur ein paar Tage", so Peter Annacker, als Leiter des Fachbereichs Soziales zuständig für die Flüchtlinge, "und werden dann anderen Städten zugewiesen." Das Gute für das Meerbuscher Helfer-Team: Die neuen Flüchtlinge sind bereits im Kreis Neuss registriert worden, so dass einige organisatorische Schritte eingespart werden können.

Die Turnhalle des Mataré-Gymnasiums ist zurzeit die einzige Notunterkunft, die Meerbusch anbieten kann: In die Turnhalle des Städtischen Meerbusch Gymnasiums in Strümp dürfen in diesem Monat keine neuen Flüchtlinge einziehen. Dort wurde bis zum Monatsende ein erneuter Belegungsstopp ausgesprochen, weil einige der dort Lebenden an ansteckenden Windpocken erkrankt sind. 153 Flüchtlinge leben aktuell in der Strümper Turnhalle. Wer einen Impfstatus hat, sich also nicht mehr anstecken kann, bleibt normal in seinem Asyl-Verfahren und wird wie geplant auf die nächste Kommune verteilt. Das betrifft ungefähr ein Drittel der Flüchtlinge. Wer aber nicht geimpft ist, darf die Turnhalle auch nicht verlassen. Und genau dagegen protestieren einige der Flüchtlinge, einige haben sich sogar schon einen Anwalt genommen, um ihr Verfahren zu beschleunigen und um wie geplant in die nächste Kommune zu kommen.

Schon Mitte Dezember waren Flüchtlinge in der Strümper Turnhalle an Windpocken erkrankt, der Belegungsstopp sollte eigentlich gestern aufgehoben werden, wurde aber noch einmal verlängert. Windpocken gehören seit zwei Jahren zu den meldepflichtigen Krankheiten. Anfang November hatte es in der Halle in Strümp einen Tuberkolose-Verdacht gegeben.

In der Turnhalle am Meerbusch-Gymnasium könnten theoretisch 398 Flüchtlinge untergebracht werden, in der Halle am Mataré 200. Vor allem die Halle in Büderich soll demnächst geräumt werden und Schülern und Vereinen wieder zur Verfügung stehen.

(ak)
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