Meerbusch Wie man sich im Bus falsch verhält

Meerbusch · 480 Fünftklässler aus Meerbusch besuchen in diesem Jahr die Rheinbahn-Busschule. Das verkehrspädagogische Konzept vermittelt, was man an der Haltestelle und im Bus beachten sollte.

So nicht: Fahrer Stephan Norff zeigt, was passieren kann, wenn man sich nicht richtig hinsetzt und festhält. Gestern stand wieder Busschule auf dem Unterrichtsplan der Fünftklässler.

So nicht: Fahrer Stephan Norff zeigt, was passieren kann, wenn man sich nicht richtig hinsetzt und festhält. Gestern stand wieder Busschule auf dem Unterrichtsplan der Fünftklässler.

Foto: Rheinbahn

Tim, die Tonne macht alles falsch. Er steht mit seinem Smartphone mitten im Bus und schreibt Nachrichten. Klar, dass er sich dann nicht mehr festhalten kann. Da können die anderen Kinder im Bus nur noch mit dem Kopf schütteln. Denn sie wissen, wie es richtig geht, wie man sich im Bus festhält oder sichert, um bei einem Unfall nicht selbst verletzt zu werden. Schon bei der Anfahrt der fünften Klasse des Städtischen Meerbusch Gymnasiums zur Haltestelle ,,Handweiser'' wird drauf geachtet, dass alle alles richtig machen.

Um die Sicherheit im und vor dem Bus weiter zu verbessern und die Kinder für Gefahren zu sensibilisieren, bietet die Busschule bereits seit dem Jahr 2000 mit finanzieller Unterstützung der Stadt Meerbusch und in Kooperation mit der Verkehrsunfallprävention der Kreispolizeibehörde Neuss für Fünftklässler das verkehrspädagogische Projekt "Busschule'' an. Fast 10.000 Schüler haben diese Busschule bereits absolviert.

Im Mittelpunkt des Trainings stehen der Weg zur Haltestelle, das Ein- und Aussteigen und das Verhalten im Bus, es wird aber auch über Vandalismus gesprochen. Was tun, wenn die Schüler jemanden beobachten, der etwas in der Bahn beschädigt?

Mit dabei ist jedes Mal Detlef Krügel, Fachbereichsleiter Schule der Stadt Meerbusch. "Busfahren ist nichts Gefährliches, es macht Spaß, wenn man weiß, wie es richtig geht.'' Ihm ist wichtig, dass die Kinder Verantwortung selbst übernehmen. Auch die Polizeibeamtin Daniela Lupus war mit an Bord und sorgte zusätzlich für Sicherheit.

Fest steht: Eine Untersuchung der Universität Wuppertal belegt, dass die Zahl der Unfälle mit Kindern und Jugendlichen im Nahverkehr durch die Busschule und das Busbegleiterprojekt in Meerbusch um fast 75 Prozent zurückgegangen ist.

Damit den Schülern die Busschule richtig Spaß macht, wurden die Schüler in drei Teams (rot, gelb, grün) aufgeteilt und sammelten so Bonuspunkte zu jeder richtig gemeisterten Aufgabe. Pädagogin Ina Baumann stellte knifflige Fragen. Der Ehrgeiz der Kinder, die Fragen richtig zu beantworten, war groß, alle wollten mit ihrem Team gewinnen, hörten aufmerksam zu und korrigierten sich gegenseitig.

Damit die Kinder auch potenzielle Gefahren im Bus erkennen, wurden Szenarien anschaulich dargestellt. Busfahrer Stephan Norff zeigte - schauspielerisch begabt -, was bei einer Vollbremsung passiert, wenn die Schüler falsch sitzen. Die Kinder sahen die Gefahren und erklärten, welche möglichen Verletzungen sich aus dem falschen Verhalten ergeben. Da sie alle richtig antworteten, gab es für jedes Team einen Bonuspunkt. Um die Folgen des eigenen falschen Verhaltens nochmals zu verdeutlichen, wurde das Maskottchen Tim, die Tonne bei der Fahrt in der Mitte des Busses platziert. Tim spielte mit seinem Smartphone und konnte sich deshalb nicht festhalten. Er stürzte.

(RP)
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