Meerbusch Weihbischof sucht den Kontakt

Meerbusch · Vier Mal besucht Weihbischof Dominikus Schwaderlapp dieser Tage Meerbusch. Donnerstagmorgen eröffnete er die zweite Ausgabestelle der Tafel in Büderich. Am Abend traf er auf Mitglieder der Initiative "Pater Adalbert soll bleiben".

 Vor der Kirche St. Mauritius versammelten sich Gemeindemitglieder der katholischen Kirche Büderich zur Mahnwache.

Vor der Kirche St. Mauritius versammelten sich Gemeindemitglieder der katholischen Kirche Büderich zur Mahnwache.

Foto: Lea Böhling

An seinem 50. Geburtstag ist Weihbischof Dominikus Schwaderlapp zu Besuch in Büderich. Als Beauftragter für den Pastoralbezirk Nord des Erzbistums Köln, also unter anderem für den Rhein-Kreis-Neuss, ist er im Rahmen der bischöflichen Visitation durch das Erzbistum vier Tage lang zu Gast in Meerbusch. Das Programm ist straff organisiert: Eröffnung der zweiten Ausgabestelle der Meerbuscher Tafel in Büderich, Maiandacht mit den Kindergärten Karl-Borromäus und Marienheim in der Niederdonker Kapelle, Frühlingsfest im Johanniter-Stift, Pontifikalamt in der Mauritius-Kirche.

 Weihbischof Dominikus Schwaderlapp besuchte gestern die neu eröffnete Ausgabestelle der Meerbuscher Tafel in Büderich.

Weihbischof Dominikus Schwaderlapp besuchte gestern die neu eröffnete Ausgabestelle der Meerbuscher Tafel in Büderich.

Foto: Lea Böhling

Vor der heiligen Messe am Donnerstagabend wird der Weihbischof von vielen Menschen an der Mauritius-Kirche empfangen. Die Initiatoren der Petition "Pater Adalbert soll bleiben" haben eine Mahnwache für den beliebten Seelsorger organisiert. "Durch den Bischof erhoffen wir uns mehr Aufmerksamkeit und Öffentlichkeitsinteresse", sagt Katja Seifert, die mit ihrer Familie für das Bleiberecht von Pater Adalbert kämpfen möchte.

Fest steht: Pfarrvikar Adalbert Dabrowski wird Büderich verlassen. Nach 14 Jahren Seelsorgearbeit in den Gemeinden St. Mauritius und Heilig Geist wird der 62-Jährige zum 1. September dieses Jahres turnusgemäß nach Düsseldorf versetzt. Mehr als 2100 Unterschriften hatte die Initiatoren der Petition im Internet und auf Papier-Listen gesammelt, zusammengetragen und zum Erzbistum nach Köln geschickt. Bewirkt hat die Aktion bis jetzt nichts.

Initiatorin Elke Pilz-Lengrüsser traf bereits im Januar auf Dominikus Schwaderlapp, bei der Übergabe der Petition für das Bleiben von Adalbert Dabrowski. Nun ist der Bischof erneut in Meerbusch und geht auf die Meerbuscher zu.

Vor dem Pontifikalamt sucht er das Gespräch mit den aufgebrachten Gemeindemitgliedern. Diese konfrontieren ihn mit ihren Bedenken, Wünschen und Hoffnungen rund um Pater Adalbert.

"Wir wollen nur, dass man uns anhört" oder "Geben Sie uns doch einfach eine aufrichtige Erklärung, warum unser Pater nicht bleiben kann", ist aus der Menge zu hören. Doch der Bischof kann keine Details zum Personalwechseln preisgeben. Er bittet die Mitgliede um Verständnis und Respekt gegenüber dem Erzbistum. "Angesichts der Probleme in der Welt fehlen mir die Worte, dass wir uns hier wegen eines Personalwechsels verzanken", erklärt er nach einer ausgiebigen Diskussion.

Der Bischof besuchte gestern ebenfalls die Eröffnung der zweiten Ausgabestelle der Meerbuscher Tafel. Die Tafel wurde vom Verein "Meerbusch hilft" ins Leben gerufen und ist bereits die zweite Tafel in Meerbusch. Jeden Donnerstag können Bedürftige dort für 2 Euro einen Korb mit frischem Obst und Gemüse, Brot und jeder Menge anderer Lebensmittel füllen.

"Es ist schön, wenn man nicht nur redet, sonder auch etwas unternimmt, um andere Menschen in Not zu unterstützen", sagte Schwaderlapp am Donnerstagmittag im Pfarrzentrum Heilig Geist. "Wenn Not am Mann ist, packt die katholische Kirche mit an."

(RP)
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