Wahl in drei Wochen Kommt Miss Germany 50+ aus Büderich?

Meerbusch · In drei Wochen nimmt Sylke Hinkel an einer ganz besonderen Wahl teil: Sie bewirbt sich neben 19 anderen Frauen um den Titel der schönsten Frau von Deutschland.

 Will schönste Frau von Deutschland in ihrer Altersklasse werden: Sylke Hinkel aus Meerbusch-Büderich.

Will schönste Frau von Deutschland in ihrer Altersklasse werden: Sylke Hinkel aus Meerbusch-Büderich.

Foto: missgermanyde/Filipe-Ribeuro.com

Ihre Maße kennt sie nicht. Die üblichen 90-60-90 sind ihr fremd. Na gut, ihr Gewicht kennt sie grade noch. 58 Kilo. Und die sollen es bis Ende des Monats auch bleiben, vielleicht noch ein Kilo weniger. Aber alles andere ist bei dieser Miss-Wahl wirklich egal. Denn Sylke Hinkel tritt als Miss-50+-Germany an. Und da kommt es nicht auf die Oberweite und den Taillenumfang, sondern die Ausstrahlung an. Und die hat die Wahl-Büdericherin auf jeden Fall.

Dass sie 51 Jahre alt und Mutter von zwei erwachsenen Töchtern ist, sieht man ihr nicht an. Sie ist modisch und flott angezogen, schlank, hat lange dunkelblonde Haare, ein gewinnendes Lächeln und passt nicht in die Schublade der blondierten jüngeren Miss-Kandidatinnen. Sie ist eine von 20 Finalistinnen, die sich vor einem guten Jahr für diesen Wettbewerb beworben haben.

 Rebekka (l.) und Desiree sind die beiden Töchter der Kandidatin.

Rebekka (l.) und Desiree sind die beiden Töchter der Kandidatin.

Foto: SH

"Meine Mutter hatte was über diese Wahl im Fernsehen gesehen", sagt Sylke Hinkel, die seit sieben Jahren mit ihren Eltern in einem gemeinsam gekauften Haus in Büderich lebt. "Mach du doch auch mal da mit", hat dann ihre Mutter sie ermuntert. Gemeinsam mit ihrer Tochter füllte sie die Online-Bewerbung aus und wurde im vergangenen Monat zum Casting nach Frankfurt eingeladen. Da waren es von anfangs 700 noch 60 Frauen, die von der MGC Miss Germany Corporation aus Oldenburg dann auf die Finalistinnen-Runde reduziert wurde. 20 Frauen, alle über 50 Jahre alt, alle mit einer ganz besonderen Ausstrahlung. Die eine mit grauen kurzen Haaren im "Granny-Look", die andere etwas fülliger mit schwarzen Haaren, die nächste blond und gertenschlank - "keine Ahnung, wer von uns den Titel holt", sagt Sylke Hinkel.

Sie selbst arbeitet als Stylistin in einem Düsseldorfer Friseursalon und im zweiten Job als Frühstücks-Empfangs-Dame im Lindner-Hotel am Seestern. Als junge Frau, geboren in Görlitz, später mit der Familie in Berlin lebend, ließ sie sich erst als Goldschmiedin ausbilden, nach dem Umzug Mitte der 1980er Jahre erst nach Mülheim und dann nach Düsseldorf beendete sie diese Lehre aber nicht. Sie entschied sich für eine Ausbildung zur Frisörin und legte den Schwerpunkt auf Styling und Make-up. So hat sie auch schon einige Zeit die Schauspieler in der "Komödie" für die Bühne geschminkt und frisiert. Jetzt ist sie 51 Jahre alt, hat ihre beiden Traumberufe ("Hauptsache, ich habe mit Menschen zu tun") gefunden, verbringt viel Zeit mit ihrem Lebensgefährten und trifft sich mit ihren Töchtern, die beide in eigenen Wohnungen leben. Sie macht regelmäßig Sport, geht joggen und in die Sauna, trainiert im Fitness-Studio oder baut beim Yoga Muskeln auf und achtet auf gesunde Ernährung. "Fast-Food kommt nicht in Frage." Regelmäßige Einkäufe auf dem Wochenmarkt in Büderich gehören für sie fest zum Einkaufsprogramm.

Wie die Wahl zur Miss-Germany am 25. November in Oldenburg abläuft, weiß Sylke Hinkel schon: Im ersten Durchgang sollen die Frauen Jeans und weiße Bluse tragen, eine Jacke im Landhausstil bekommen sie gestellt. Der zweite Durchgang soll im Business-Outfit ablaufen, der dritte im Abendkleid. Das hat sie sich schon gekauft: dunkelblau mit silbernem Rand und einem tiefen Rückenausschnitt, dazu die passenden dunkelblauen Highheels. Zwischendrin werden die Damen immer mal wieder interviewt.

Für die Gewinnerin gibt es einen einwöchigen Urlaub inklusive Fotoshooting, ein Boxspringbett, ein Lautsprecher-System, ein Wochenende in Dollenberg, und die Jacke im Landhausstil. Ach so, und ein Faltenserum. "Das haben wir jetzt schon bekommen, das benutze ich schon", lacht Sylke Hinkel. Aber sie braucht es nicht wirklich.

(ak)
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