Meerbusch Vorfreude auf Fest in Weiß wächst

Meerbusch · Bei der Kommunionkleider-Börse von Sankt Mauritius und Heilig Geist war der Andrang groß. Mit etwas Glück fand sich die perfekte Ausstattung für den großen Tag im April

 Martina Schlungs, neun Jahre alt, wird bei der Wahl ihres richtigen Kommunionkleides von Ehrenamtlerin Gisela Höterkes beraten. Ab und zu muss ein Kleid auch mal gekürzt werden.

Martina Schlungs, neun Jahre alt, wird bei der Wahl ihres richtigen Kommunionkleides von Ehrenamtlerin Gisela Höterkes beraten. Ab und zu muss ein Kleid auch mal gekürzt werden.

Foto: Ulli Dackweiler

Samstagnachmittag. In der Schlange stehen. Warten, bis einem Einlass gewährt wird - es ist ein bisschen wie in der Düsseldorfer Innenstadt, vor einem dieser angesagten Hipster-Läden. Doch im Jugendzentrum Oase sind es Eltern und Großeltern, die sich mit ihren Kindern geduldig die Beine in den Bauch stehen. "Wir suchen hier ein schönes Kleid für mich. Zur Erstkommunion", sagt Nadja (8) ganz aufgeregt.

Um Punkt zwei geben die Ehrenamtlerinnen von Sankt Mauritius und Heilig Geist die Stangen frei zum Stöbern. "27 Kleider und rund 20 Anzüge wurden uns abgegeben", sagt Christa Altenberg, die die Kommunionkleider-Börse in Büderich seit mehr als 20 Jahren mit zwei Mitstreiterinnen organisiert. Die meisten Anzüge sind klassisch, dunkelblau oder grau. Passend dazu gibt es wahlweise Krawatte oder Schleife, Hemden in Blau und Weiß. Bei den Kleidern gibt es schon mehr Varianten: Verspielt mit Rüschen? Bestickt mit Perlen? Oder doch lieber schlicht und Baumwolle?

Nadja ist sich ziemlich sicher, was sie will, und zieht ein Kleid mit kleinen weißen Rosen vom Bügel. Oma und Mama nicken, und dann dauert es nicht lange, bis sich die Achtjährige vor dem Spiegel hin und her dreht und freut: "Oh wie schön!" Doch leider sitzt das Kleid an den Schultern nicht richtig. Es geht für die drei also weiter mit Stöbern. Und während sich die meisten Mädchen an diesem Nachmittag wie kleine Prinzessinnen über die Anprobe freuen, tun sich die Jungs etwas schwerer.

"Die trauen sich oft nicht so richtig, die Sachen anzuprobieren und gehen lieber ins Nebenzimmer", erklärt Altenberg. Auch scheint es dieses Jahr mit den passenden Größen bei den Jungs nicht ganz hinzukommen "Die meisten, die bislang da waren, suchen Größe 122. Aber wir haben diesmal viele Anzüge erst ab 128", sagt Ehrenamtlerin Gisela Höterkes. "Da steckt man nicht drin. Die Kinder - und vor allem die Jungs - sind in diesem Alter noch sehr unterschiedlich groß." Die Mädchen haben bei der Suche meist mehr Erfolg.

Nadja hat inzwischen ihr "Traumkleid" mit ausgestelltem Rock und langer Schleife gefunden. Dazu gibt es ein besticktes Bolero-Jäckchen. Die Oma steckt ihrer Enkelin dann noch einen kleinen Kranz ins Haar. Doch leider passt die Farbe nicht ganz: Kleid und Jacke sind crèmefarben, der Kranz hingegen schneeweiß. "Macht nichts, Nadja. Wir machen Dir dann einen aus frischen Blumen. Das ist sowieso viel schöner", beruhigt die Mama. Mit den passenden weißen Sandalen dazu kostet Nadjas Outfit nicht mal 100 Euro.

(RP)
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