Meerbusch Unterricht für Flüchtlinge - Helferin abgewiesen

Meerbusch · Beigeordneter Frank Maatz spricht von einem bedauerlichen Missverständnis

 Frank Maatz: "Hilfe ist ausdrücklich erwünscht."

Frank Maatz: "Hilfe ist ausdrücklich erwünscht."

Foto: Dackweiler

Caroline Meyer* wollte den in Meerbusch untergebrachten Flüchtlingen helfen. Also machte sich die Deutsch- und Englischlehrerin kurzerhand auf zum ehemaligen evangelischen Kindergarten in Bovert, in dem seit wenigen Tagen 40 männliche Flüchtlinge untergebracht sind. Auf ihre Frage nach dem Verantwortlichen für die Einrichtung erschien dieser Herr auch prompt, und sie unterbreitete ihm ihr Anliegen. Zu ihrer Überraschung wurde ihr jedoch kurz und bündig erklärt:"Es ist alles bestens organisiert und für die Menschen umfassend gesorgt. Auf Wiedersehen!"

Meyer reagierte geschockt, sprach mit einer Bekannten Ingrid Zantis. Und die schrieb einen offenen Brief an die Stadtspitze: "Die Frage muss erlaubt sein, ob Meerbusch anders als die weitaus meisten Kommunen in Deutschland, tatsächlich in der Lage ist, hochmütig auf die Hilfe der Bevölkerung zu verzichten?"

Düsseldorf: An diesen Orten sollen Flüchtlinge untergebracht werden
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Der Erste Beigeordnete Frank Maatz bestätigte gestern auf Anfrage den Vorfall, spricht von einem "bedauernswerten Missverständnis". "Seitens der Stadt freuen wir uns über jede Aktivität von Bürgern und fördern das auch", betonte er. Im konkreten Fall sei die Lehrerin in der Unterkunft erschienen, als gerade ein Deutschkurs gegeben wurde. Der Mitarbeiter habe eine Störung des Kurses ausschließen wollen. Maatz betonte: "Ehrenamtliche Hilfe ist ausdrücklich erwünscht." Die ehrenamtliche Flüchtlingshilfe wird von Dorota Hegerath koordiniert, dorota.hegerath@caritas-neuss.de

* Name geändert

(RP)
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