Meerbusch TSV verliert unglücklich gegen den KFC

Meerbusch · Oberliga Bei der 1:2-Niederlage der Meerbuscher vor 800 Fußballfans auf der Theo-Mostertz-Sportanlage geht es hoch her. Stephan Wanneck erzielt das zwischenzeitliche 1:1. Die Heimelf fühlt sich vom Schiedsrichter betrogen.

 Trainer Robert Palikuca (links) und Teammanager Christof Peters beschweren sich bei Schiedsrichter Robin Delfs.

Trainer Robert Palikuca (links) und Teammanager Christof Peters beschweren sich bei Schiedsrichter Robin Delfs.

Foto: Janning

Bei den Derbys zwischen dem TSV Meerbusch und dem KFC Uerdingen geht es emotional meist hoch her. So war es in der vergangenen Saison beim 1:1 in der Grothenburg, als sich die Akteure ein wüstes Handgemenge lieferten. Und so war es auch gestern bei der Partie vor 800 Fußballfans auf der Theo-Mostertz-Sportanlage, die der Gastgeber unglücklich mit 1:2 (0:1) verlor. Da war beispielsweise der frühere TSV-Stürmer Aleksandar Pranjes, der nur zwei Minuten nach seiner Einwechslung die Rote Karte sah, weil er seine früheren Teamkameraden unmittelbar nach dem Uerdinger Treffer zum Endstand mit Beleidigungen bedacht hatte.

Dem TSV war das nach dem Schlusspfiff völlig gleichgültig. Trainer, Spieler und Anhänger fühlten sich nach einer Reihe von katastrophalen Fehlentscheidungen von Schiedsrichter Robin Delfs um den Lohn einer insgesamt guten Leistung gebracht. So hatte er den Uerdinger Treffer zur 1:0-Führung durch einen 18-Meter-Schuss von Timo Achenbach gegeben, obwohl der Linienrichter Abseits angezeigt hatte (35.).

"Bis dahin waren wir die bessere Mannschaft gewesen, dieses Tor hat uns völlig aus dem Tritt gebracht", schimpfte Palikuca. Die Emotionen gingen dann noch höher, als TSV-Mittelfeldspieler Emre Geneli im Strafraum umgetreten wurde, die Pfeife aber stumm blieb (35.). Auf der anderen Seite entschied Delfs dann auf Strafstoß, als der Uerdinger Johannes Dörfler im Strafraum ohne Berührung des Gegenspielers zu Boden ging (42.). Aber TSV-Keeper Elvedin Kaltak parierte den schwach geschossenen Ball von Achenbach. Mit Wiederbeginn gelang Defensivkünstler Stephan Wanneck mit einem direkt verwandelten Freistoß aus 22 Metern der 1:1-Ausgleich (48.).

Nun rochen die Blau-Gelben Lunte und kamen immer besser ins Spiel. Ein Klassenunterschied war zwischen dem Tabellen-Drittletzten aus Meerbusch und dem Spitzenreiter nicht zu erkennen. Im Gegenteil: Der zweite Treffer der Heimelf schien nur eine Frage der Zeit. Doch das Tor fiel wie aus heiterem Himmle auf der anderen Seite: Kaltak ließ einen Freistoß aus 20 Metern von Pascale Talarski zum 1:2 passieren (66.). Nun verwies Delfs den Uerdinger Pranjes wegen seines Ausrasters des Feldes. In Unterzahl beschränkten sich die Gäste auf die Verteidigung ihres Tores und zogen sich zurück. Der TSV konnte seine Überlegenheit zu keinem weiteren Tor nutzen und protestierte in der Schlussminute vergeblich wegen eines nicht gegebenen Handelfmeters. Für die Heimelf war es die erste Niederlage nach vier Partien.

"Wir sind sehr traurig, denn wir hatten uns hier etwas ausgerechnet", sagte Abwehrmann Semir Purisevic. "Einen Unterschied zwischen dem KFC und uns gab es nicht. Ein Remis wäre jedenfalls gerecht gewesen."

(RP)
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