Meerbusch Treudeutsch Lank verschenkt den Sieg

Meerbusch · Die Verbandsliga-Handballer führen zehn Minuten vor Schluss 17:13 beim Tabellenzweiten TV Oppum, am Ende steht eine 19:21-Pleite. Nach der vierten Niederlage in Folge sind sie nur noch Achter. Mit dem angepeilten Aufstieg wird es eng

 Jan Verholen hatte beim TV Oppum einen schweren Stand. Er vergab 19 Sekunden vor Schluss beim Stand von 19:20 völlig verunsichert einen Sieben-Meter-Strafwurf.

Jan Verholen hatte beim TV Oppum einen schweren Stand. Er vergab 19 Sekunden vor Schluss beim Stand von 19:20 völlig verunsichert einen Sieben-Meter-Strafwurf.

Foto: Falk Janning

Treudeutsch-Trainer Hubert Krouß war nach der Schlusssirene bitter enttäuscht und stinksauer. Seine Schützlinge waren bei der 19:21 (8:7)-Niederlage im Spitzenspiel beim Tabellenzweiten TV Oppum so nahe an dem dringend benötigten Sieg gewesen, standen nach den 60 Minuten aber erneut mit leeren Händen da. "Dieses Spiel hätten wir niemals noch verlieren dürfen, wir haben einen sicheren Erfolg verschenkt und uns für eine super Leistung nicht belohnt, weil wir uns so blöd angestellt haben und undiszipliniert waren", schimpfte der Coach.

Als Jens Todenhöfer zehn Minuten vor Schluss der Treffer zur Lanker 17:13-Führung gelang, schien die Entscheidung zu Gunsten der Gäste schon gefallen. Doch durch vier Zeitstrafen in den letzten zehn Minuten kippte das Spiel noch. "Alle Zeitstrafen waren berechtigt und völlig unnötig. Wir haben sie durch überflüssiges Meckern und Diskussionen mit dem Publikum bekommen", so Krouß. Acht Minuten lang waren die Treudeutschen in Unterzahl, entwickelten keinen Angriffsdruck mehr und lagen nach sechs Oppumer Treffern in Folge plötzlich mit 17:19 (58.) zurück.

Die Treudeutschen hatten in der dramatischen Schlussminute dann aber doch noch die Möglichkeit, der Partie eine erneute Wende zu geben und wenigstens ein Unentschieden herauszuholen. Aber ihnen fehlten das Glück und die Nerven. Philipp Menkenhagen traf 62 Sekunden vor Schluss zunächst zum 19:20. Und auch Mohammed Al-Bonie gelang 19 Sekunden vor dem Ende ein Treffer zum vermeintlichen 20:20, doch die Schiedsrichter pfiffen den Syrer zurück und versagten dem Tor die Anerkennung. Stattdessen entschieden sie auf Sieben-Meter-Strafwurf, zu dem dann ausgerechnet Jan Verholen antrat. Der Spieler, der während des gesamten Spiels bei Ballbesitz Ziel von Schmähungen der gegnerischen Fans gewesen war und deshalb völlig verunsichert agiert hatte, verwarf den Strafwurf kläglich. Oppums Keeper konnte den Ball nach dem schwachen Wurf sogar festhalten und den Tempogegenstoß einleiten, den der TVO zum Endstand im TDL-Tor unterbrachte. "Über den Siebenmeter werden wir intern sprechen müssen", sagte Krouß. "Jan hätte jemand anders werfen lassen müssen."

Lank fällt durch die vierte Niederlage in Folge auf Rang acht zurück - das ist ein weiterer herber Rückschlag im Rennen um die Rückkehr in die Oberliga. Nun wird es eng für die Ambitionen nach oben.

Dabei hatten die Gäste bis zur 50. Minute auch ohne die beiden verletzten Tim van Boesekom und Frederik Rothe eine starke Leistung geboten und das Spiel klar beherrscht. Nach frühen 0:3- und 1:4-Rückständen dauerte es allerdings 20 Minuten, bis sie durch einen Treffer Al-Bonies erstmals mit 4:3 in Führung gingen. Mit Wiederbeginn spielten dann zunächst nur noch die von einer großen Fanschar angefeuerten Treudeutschen. Sie ließen 17 Minuten lang keinen Gegentreffer zu. Das war auch ein Verdienst des wiedergenesenen Keepers Toni Leygraf, der zu den besten Lanker Akteuren gehörte und für seine Paraden gefeiert wurde. Er entschärfte drei Siebenmeter und machte weitere Großchancen des TVO zunichte.

Der TuS zog in der zweiten Hälfte auf 11:7 davon, vergrößerte den Vorsprung sogar auf sechs Tore (14:8, 42.) und vergab eine noch höhere Führung, weil er den Ball einige Male völlig freistehend nicht im Tor unterbrachte. Am Ende war das aber alles Makulatur...

(RP)
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