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Meerbusch Tafel eröffnet Ausgabestelle in Büderich

Meerbusch · Im Erdgeschoss des katholischen Pfarrzentrums Heilig Geist können Bedürftige ab Donnerstag für 2 Euro einen Korb mit Lebensmitteln füllen. Für Meerbuschs erste Tafel-Ausgabestelle in Osterath gibt es bereits eine Warteliste.

 Das Büdericher Tafel-Team um den Vereinsvorsitzenden Dirkt Thorand (2.v.l.) sucht noch weitere ehrenamtliche Mitarbeiter und Lebensmittespender. Vor allem haltbare Lebensmittel wie Nudeln, Reis und Konserven werden gebraucht. Kontakt und Info per Mail an: tafel@meerbusch-hilft.de.

Das Büdericher Tafel-Team um den Vereinsvorsitzenden Dirkt Thorand (2.v.l.) sucht noch weitere ehrenamtliche Mitarbeiter und Lebensmittespender. Vor allem haltbare Lebensmittel wie Nudeln, Reis und Konserven werden gebraucht. Kontakt und Info per Mail an: tafel@meerbusch-hilft.de.

Foto: Meerbusch hilft e.V. / U. Dackweiler

Das Konzept "Tafel" funktioniert, auch im wohlhabenden Meerbusch. "Nach einem erfolgreichen Testtag, bei dem das Team die Abläufe kennengelernt hat und erste Kunden einkaufen konnten, startet in dieser Woche die zweite Tafel-Ausgabestelle in Büderich", sagt Ulli Dackweiler von "Meerbusch hilft". Heißt: Ab sofort können Meerbuscher, wenn sie ihre Bedürftigkeit nachweisen, jeden Donnerstag zwischen 14 und 15 Uhr für 2 Euro pro Korb Lebensmittel wie frisches Gemüse, Obst und Brot einkaufen. Als Partner für die neue Ausgabestelle konnte der Verein die katholische Pfarrgemeinde Heilig Geist gewinnen, die den Pfarrsaal kostenfrei zur Verfügung stellt.

"Wir freuen uns sehr, dass wir neben der bereits dauerhaft im Untergeschoss untergebrachten Kleiderkammer nun donnerstags die Räume im Erdgeschoss für die Tafel nutzen können", sagt Dirk Thorand, 1. Vorsitzender von "Meerbusch hilft". "Pfarrer Michael Berning und Weihbischof Dominikus Schwaderlapp erweisen uns dabei zum offiziellen Start am 4. Mai um 14 Uhr die Ehre und erteilen den mehr als 25 neuen Helfern und der neuen Ausgabestelle den kirchlichen Segen", ergänzt Vereinskoordinator Dackweiler.

 Bei einem Probetag lernten die Ehrenamtler in der Büdericher Tafel-Ausgabestelle die ersten Kunden und die Abläufe kennen, bevor es am Donnerstag offiziell losgeht.

Bei einem Probetag lernten die Ehrenamtler in der Büdericher Tafel-Ausgabestelle die ersten Kunden und die Abläufe kennen, bevor es am Donnerstag offiziell losgeht.

Foto: Meerbusch hilft e.V./Dackweiler Ulli

Eigene Ladenlokale hat die Meerbuscher Tafel nicht, nur einen Lieferwagen, der bereits seit Anfang des Jahres dreimal pro Woche verschiedene Händler abfährt. "Bislang haben wir überschüssige Ware an die Tafeln in Neuss und Krefeld abgegeben", sagt Dackweiler. "Damit sind wir für den Start der zweiten Ausgabestelle gerüstet: Wir haben ausreichend Lebensmittel und der Ablauf steht."

In Osterath kooperiert der Verein mit der evangelischen Kirchengemeinde. Für die Lebensmittelausgabe im Gemeindezentrum gibt es mittlerweile eine Warteliste. "Wir gehen davon aus, dass einige der Menschen, die auf dieser Liste stehen, künftig über die Ausgabestelle in Büderich versorgt werden", sagt Dackweiler.

Tatsache ist: Menschen, die sich ab dem 20. eines Monats ausschließlich von Nudeln, Toastbrot oder Tütensuppen ernähren, weil das Geld für frische, ausgewogene Lebensmittel fehlt, gibt es auch dort, wo überdurchschnittlich viele Millionäre leben. Überall in der Republik expandieren die Tafeln, vor allem seit Einführung von Hartz IV. Aktuell gibt es mehr als 900 mit mehr als 2100 Tafel-Läden und Ausgabestellen bundesweit. Circa 60.000 ehrenamtliche Helfer mit mehr als 2.000 Fahrzeugen sind dort regelmäßig im Einsatz - für bis zu 1,5 Millionen bedürftige Personen. Davon, sagt der Dachverband, sind etwa 23 Prozent Kinder und Jugendliche, knapp über die Hälfte Erwachsene - vor allem ALG-II- beziehungsweise Sozialgeld-Empfänger, Spätaussiedler und Migranten - und etwa 24 Prozent Rentner.

"In Meerbusch gibt es knapp 3000 Bedürftige in rund 1200 Haushalten", sagt Thorand. "Das ist eine Menge. Dabei machen Flüchtlinge beziehungsweise ausländische Mitbürger nur etwa ein Drittel aus." Die Erfahrung zeigt aber auch: Nicht alle, die berechtigt wären, nehmen das Angebot an. Das Tafel-Team bittet Neukunden, bei ihrem ersten Besuch einen aktuellen Nachweis der Bedürftigkeit mitzubringen, zum Beispiel einen Bescheid vom Jobcenter. Damit können Registrierung und Kundenkarte reibungslos und schnell erstellt werden.

(RP)
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