Meerbusch Süße Heimat in Osterath

Meerbusch · Ein Paar aus Frankreich erfüllt sich einen Traum: Es eröffnet heute um 10 Uhr eine Patisserie

 Der erste Kuchen ist fertig: Lucille Rager und Guillaume Barré in ihrer kleinen neuen Patisserie an der Krefelder Straße 20 in Osterath.

Der erste Kuchen ist fertig: Lucille Rager und Guillaume Barré in ihrer kleinen neuen Patisserie an der Krefelder Straße 20 in Osterath.

Foto: Ulli Dackweiler

Da läuft einem ja direkt das Wasser im Munde zusammen: Tarte au Citron, Croissant, Pains aux raisins oder Cake au Chocolat stehen heute auf der Karte, wenn Lucille Rager aus Nancy (28) und Guillaume Barré (38) aus La Rochelle in ihre kleine Patisserie nach Osterath einladen. Vier Monate haben sie umgebaut, geplant, organisiert, erstes Marketing betrieben und sich vernetzt. Jetzt kann es losgehen.

Geplant war eigentlich ein Ladenlokal in Büderich, daraus wurde nichts. Und so ist der Hof hinter dem Wohnhaus an der Krefelder Straße 20 in Osterath jetzt eben die Patisserie. "Wir fangen klein an", sagt Lucille Rager lachend über das kleine Chaos. Dass es überhaupt zu dieser Bäckerei und Konditorei gekommen ist, liegt an ihr: Mit 15 nahm sie an einem Schüleraustausch mit Düsseldorf teil und besuchte sechs Monate das Cecilien-Gymnasium in Oberkassel. Ihre Gastfamilie lebte damals in Bovert - und ist heute nach wie vor "ihre deutsche Familie".

Als Studentin kam sie dann noch einmal an den Rhein, und als sie vor drei Jahren ihren späteren Mann Guillaume bei der gemeinsamen Arbeit in einem französischen Catering-Unternehmen kennen lernte und ihm Deutschland zeigte, verliebten sich beide in diese Gegend. Sie zogen ganz mutig nach Meerbusch, Sohn Martin ist mittlerweile 17 Monate alt. Die Idee, eine Patisserie zu eröffnen, hatten beide schon lange. In Osterath wird dieser Traum nun wahr.

Das Geschäft soll auf mehreren Säulen stehen: Zum einen wird hinter dem Wohnhaus auf Bestellung verkauft, zum anderen sollen aber auch Osterather Firmen mit Catering - egal, ob herzhaft oder süß - beliefert werden. Und dann backen die beiden noch für einige Cafés in Düsseldorf. Barré und Rager legen Wert auf gute Ausgangsprodukte: "Entweder die Sachen kommen direkt aus Frankreich oder aus der Region", beschreibt Lucille. Das Mehl beziehen die beiden aus ihrer Heimat, Eier oder Fleisch aus der Nachbarschaft.

Ihnen ist es ganz wichtig, zur Eröffnung Dank zu sagen: Sie haben mittels Crowdfunding im Internet von rund 80 Unterstützern unterschiedliche Summen erhalten. Diese Unterstützer bekommen zwar nicht das Geld in bar zurück, dafür aber etwas anderes: Die eine, die 1000 Euro gegeben hat, eine Flasche Sekt und eine Fahrt mit dem Thalys, der Fünf-Euro-Spender einen Kaffeebecher mit Aufdruck.

Heute laden die beiden von 10 bis 22 Uhr ein, morgen von 10 bis 18 Uhr.

(RP)
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