Meerbusch Starke Frauen, starke Gemeinschaft

Meerbusch · Am 4. Juli hält das kfd-Mobil auf dem Alten Schulhof in Lank. Die Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands will neue Mitglieder gewinnen - auch mit jungen, kontroversen Themen.

 Brigitte Vielhaus (l.) und Lydia Franz haben den Besuch des kfd-Mobils organisiert.

Brigitte Vielhaus (l.) und Lydia Franz haben den Besuch des kfd-Mobils organisiert.

Foto: juha

Wer Lydia Franz und Brigitte Vielhaus fragt, warum die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands, kurz: kfd, für Frauen jeden Alters die richtige Wahl ist, bekommt eine prompte Antwort: "Weil sie der beste Ort für Frauen in der Kirche ist!" Punkt. Warum das so ist, wollen die beiden Gruppensprecherinnen der kfd Lank am 4. Juli erklären. Dann hält das kfd-Mobil von 15 bis 18 Uhr auf dem Alten Schulhof. Frauen bekommen dort im wahrsten Sinn des Wortes den roten Teppich ausgerollt.

Im Gepäck hat der Bus, der seit März durch ganz Deutschland rollt und viele Diözesen und unzählige Pfarrgemeinden besucht, alles, was die kfd-Frauen zur Werbung neuer Mitglieder brauchen: Bauchläden und Liegestühle, Flyer und Plakate, eine Musikanlage, ein großes Pavillonzelt und besagten roten Teppich. Er soll den neuen Frauen den Weg zur kfd weisen. "Er symbolisiert die besondere Rolle, die Frauen der kfd in unserer Gesellschaft haben", heißt es auf der Internetseite der Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands.

Am Ende des roten Teppichs wird in Lank ein rotes Netz mit der Aufforderung: "Häng Dich rein ins Netz, das Frauen trägt!", stehen. "Unsere Gäste können damit selbst ausprobieren, wie es sich anfühlt, getragen zu werden", sagt Brigitte Vielhaus. "Der Zusammenhalt wird erlebbar gemacht."

Dafür, dass der Alte Schulhof erstes Ziel auf der Rundreise des kfd-Mobils im Diözesanverband Aachen wird, hat sich die Frauengemeinschaft St. Stephanus Lank beworben. Rund 400 Mitglieder zählt die Ortsgruppe derzeit. Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage hat ihr Kommen für den 4. Juli zugesagt.

Tatsache ist: Die kfd ist eine Gemeinschaft, die wächst, und das gegen den Trend. "Andere Verbände und Vereine klagen über Mitgliederschwund", sagt Vielhaus. "Die kfd hat in den vergangenen zwei Jahren bundesweit rund 30.000 neue Frauen aufgenommen. Das finde ich bemerkenswert."

Woran das liegt? Lydia Franz und Brigitte Vielhaus glauben, es geht in erster Linie um die Gemeinschaft, um den Zusammenhalt. "Es gibt kfd-Gruppen in Lank, die seit mehr als 50 Jahren bestehen, und da ist es dann auch egal, ob gemeinsam Kaffee getrunken und gequatscht oder eine Aktion organisiert wird", sagt Vielhaus. "Wir befinden uns gerade in einer Übergangssituation: Vom Klischee der alten Müttergemeinschaft hin zu einem modern aufgestellten Frauenverband. Wobei beide Aspekte, die soziale Ebene, die Treffen und Ausflüge, genauso zur kfd gehören wie beispielsweise die Diskussion aktueller politischer Themen, die garantiert auch nicht allen passen."

Viele ihrer Themen sind jung und weiblich: eine gerechte Rollenverteilung, die Gleichstellung von Mann und Frau, mehr Rente für Frauen, Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Die kfd will auch starke Frauen in der Kirche. Lydia Franz und Brigitte Vielhaus wollen "mindestens die geweihte Diakonin". Vom Selbstverständnis her sei die Katholische Frauengemeinschaft ökumenisch, sagen sie. Das heißt, auch Evangelen dürfen Mitglied werden, auf Bundesebene sind theoretisch sogar Männer als Fördermitglieder erlaubt.

(RP)
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