Jutta Weigler Endlich Pfarrerin

Meerbusch · Ich freue mich riesig, nach zehn Jahren am Ende meiner Ausbildung angekommen zu sein", sagt Jutta Weigler. "Das ist ein Drittel meines Lebens." Am Sonntag, 15. November, 14 Uhr wird Weigler in einem Gottesdienst in der Christuskirche Büderich durch den Superintendenten Burkhard Kamphausen zur Pfarrerin ordiniert.

 Jutta Weigler freut sich darauf, am Sonntag in der Büdericher Christuskirche in den Pfarrerstand eingeführt zu werden.

Jutta Weigler freut sich darauf, am Sonntag in der Büdericher Christuskirche in den Pfarrerstand eingeführt zu werden.

Foto: Ulli Dackweiler

Ich freue mich riesig, nach zehn Jahren am Ende meiner Ausbildung angekommen zu sein", sagt Jutta Weigler. "Das ist ein Drittel meines Lebens." Am Sonntag, 15. November, 14 Uhr wird Weigler in einem Gottesdienst in der Christuskirche Büderich durch den Superintendenten Burkhard Kamphausen zur Pfarrerin ordiniert.

Nun folgt der Probedienst, in dem die 30-Jährige für zwei Jahre in einer neuen Gemeinde arbeiten wird. Am 1. Januar wird Weigler in der Gemeinde Wuppertal-Cronenberg anfangen. "Eigentlich bin ich ein Freiheitsmensch", meint Weigler "Aber jetzt möchte ich gerne ankommen." Wuppertal lässt Jutta Weigler irgendwie nicht los. Sie ist in Wuppertal aufgewachsen, und sie hat in Wuppertal und Münster studiert.

Natürlich seien ihr die Menschen in ihrer "Noch"-Gemeinde Büderich sehr ans Herz gewachsen, Angebote wie beispielsweise Frauenhilfe oder Konfigruppe seien ihr wichtig gewesen. "Diese Menschen sind nicht austauschbar und bleiben ein Teil meines Lebens", betont die Theologin.

Glaube war für Weigler schon immer Thema - sie hatte einen lebendigen Bezug zu Gott. Die Arbeit eines Pfarrers - oder einer Pfarrerin in ihrem Fall - fand sie spannend. Vor allem die Begleitung von Menschen an kritischen und Wendepunkten ihres Lebens. Und: die Beantwortung der Frage, was hat mein Leben mit Gott zu tun, wo steckt er drin und wie steckt Gott letztlich dahinter. In der Beziehung zu Gott steckt, da ist sich Weigler sicher, "das Stück mehr Trost drin, mit dem ich Menschen wieder ins Leben helfen kann, Sonst wäre ich etwa bei Beerdigungen sprachlos."

Während ihres Freiwilligen Sozialen Jahres im Heilpädagogischen Zentrum in russischen Pskov hat sich Weigler für das Theologie-Studium entschieden. Vorher sei Kirche für sie immer eine Art Verein in sich gewesen, doch in der Arbeit vor Ort habe sie die Kraft gespürt, die das für die Gesellschaft haben kann. "Für mich ist das der einzige Weg, Glauben zu leben", meint die ehemalige Vikarin. Natürlich könnten auch andere gute Projekte machen und durchführen, aber es mache einen deutlichen Unterschied, ob jemand an Gott glaube oder nicht.

Nach einem Gottesdienst beispielsweise, komme sie mit Menschen ins Gespräch. Manchmal erzähle einer, was er daraus in seinen Alltag mitnehme. "In solchen Begegnungen empfinde ich ein tiefes Gefühl von Sinnhaftigkeit", sagt die Pfarrerin. "Ich spüre, dass Gott da ist - und das gibt mir Kraft."

"Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit" - diesen Spruch aus 2. Timotheus hat sich Weigler als Leitwort für ihre Ordination ausgesucht. "Diese Worte haben mich in den letzten Jahren ziemlich begleitet", erklärt die neue Pfarrerin ihre Wahl. "Es gibt häufig Situationen, wo ich Kraft brauche, wo ich schwierige Lebensumstände antreffe, wo es einfach nicht nur die eine Seite gibt." Gerade da sei Geduld notwendig.

Zu ihrem Leitwort wird Weigler am Sonntag nach ihrer Ordination auch die Predigt halten. Musikalisch umrahmt wird der Gottesdienst vom Chor Choropax unter der Leitung von Petra Preinfalck. Anna Salas

(RP)
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