Sabrina Stocks Ein Leben für die Pferde

Meerbusch · Wenn es für Sabrina Stocks in ihrem Leben weiter so gut läuft, dann wird sie eine erfolgreiche Reiterin. Vielleicht wird sie einmal zu den besten in Westdeutschland zählen und international für Aufsehen sorgen. Am 11. und 12. Juni kann man Sabrina Stocks zunächst einmal bei ihrem Heimspiel beobachten: Dann tritt sie bei der Kreismeisterschaft des Pferdesportverbandes Neuss an, die auf dem Reiterhof Stocks ausgetragen wird. Nie würde die 22-Jährige aus Rücksicht zu ihren Pferden ihre Ziele so hoch setzen. "Das führt zu übertriebenem Ehrgeiz und erhöht ganz unnötig den Druck, und der macht Reiter und Pferd krank", sagt sie.

 Sabrina Stocks mit dem sechsjährigen deutschen Reitpony Vaugeline und dem 13-jährigen Dressur-Pferd Kleiner Onkel.

Sabrina Stocks mit dem sechsjährigen deutschen Reitpony Vaugeline und dem 13-jährigen Dressur-Pferd Kleiner Onkel.

Foto: Falk Janning

Wenn es für Sabrina Stocks in ihrem Leben weiter so gut läuft, dann wird sie eine erfolgreiche Reiterin. Vielleicht wird sie einmal zu den besten in Westdeutschland zählen und international für Aufsehen sorgen. Am 11. und 12. Juni kann man Sabrina Stocks zunächst einmal bei ihrem Heimspiel beobachten: Dann tritt sie bei der Kreismeisterschaft des Pferdesportverbandes Neuss an, die auf dem Reiterhof Stocks ausgetragen wird. Nie würde die 22-Jährige aus Rücksicht zu ihren Pferden ihre Ziele so hoch setzen. "Das führt zu übertriebenem Ehrgeiz und erhöht ganz unnötig den Druck, und der macht Reiter und Pferd krank", sagt sie.

Viel lieber genießt die Osteratherin das starke Gefühl der Zweisamkeit und Vertrautheit, wenn sie mit ihren Tieren arbeitet. "Das ist mir wichtiger. Wenn der sportliche Erfolg ausbleibt, ist es mir egal. Und wenn der Erfolg dann doch von ganz alleine kommt, ist es umso schöner."

Wenn sie mit ihrem Dressurpferd "Kleiner Onkel" unterwegs ist, dann sei das fast wie Gedankenlesen, sagt sie. "Er weiß auch ohne klares Kommando von mir immer ganz genau, was ich möchte, weil er auf die kleinsten Zeichen achtet. Und umgekehrt ist es genauso", sagt Sabrina Stocks, die auf dem Reiterhof ihrer Eltern die erfolgreichste Reiterin ist. Stolz ist sie auf ihre Erfolge in der M-Dressur und im M-Springen mit den von ihr selbst ausgebildeten Pferden "Quisby" und "Akita". "Auf Akita kann ich mich voll und ganz verlassen, sie gibt beim Springen immer alles. Es ist toll, wie viel sie für mich tut, denn viel lieber würde sie ja auf der Wiese stehen und grasen."

Viel gelernt über das Vertrauensverhältnis zwischen Pferd und Reiter hat Sabrina Stocks vor allem von Olympiasiegerin Ingrid Klimke, bei der sie mehrere Praktika absolvierte. "Ihr geht es um das Vertrauensverhältnis zwischen Pferd und Reiter und darum, die Pferde niemals zu überfordern", sagt Sabrina Stocks.

Das ganze Leben dreht sich bei der Osteratherin um Pferde. Sie saß schon auf dem Pferd, als sie noch gar nicht richtig sitzen konnte.

Im Alter von vier Jahren begleitete sie ihre Mutter Claudia schon auf einem eigenen Pferd. Einige Jahre später sah man die Jugendliche schon mal mit ihren Pferden zum Eis essen in die Ortsmitte reiten. Selbstverständlich hat sie sich nach der Schule für einen Beruf mit den Vierbeinern entschieden. Gerade hat sie eine Ausbildung zur Pferdewirtin mit klassischer Reiterausbildung absolviert, möchte sich auf dem Hof am Bommershöfer Weg selbstständig machen, dort junge Pferde ausbilden, mit der Jugend arbeiten und Reitunterricht geben. "Meine Eltern waren nicht so begeistert, weil das ein harter und nicht sehr einträglicher Job ist." Aber die selbstbewusste junge Frau blieb auf ihrem Weg - und freut sich jetzt auf die Herausforderung. "Das war immer mein Traumberuf. Die Leute auf dem Hof müssen sich jetzt eben daran gewöhnen, dass ich nicht mehr die kleine Sabrina bin, sondern vom Fach", sagt sie. Wenn sie spricht, dann hört man ihr die Begeisterung und Leidenschaft für ihr Hobby an. Auf Drängen ihrer Eltern musste sie eine Ausbildung in einem anderen Bereich absolvieren. "Es besteht in dem Knochenjob immer die Gefahr, dass man sich verletzt und ihn nicht mehr ausüben kann", sagt sie. Und so absolvierte sie vorher eine Ausbildung in der Werbebranche als Gestaltungstechnische Assistentin.

Falk Janning

(RP)
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