Meerbusch "Sie sind nun endlich Deutsche"

Meerbusch · Festakt: Im vergangenen Jahr erhielten 80 Meerbuscher aus 29 verschiedenen Staaten einen deutschen Pass.

 Die 18-jährige Mejat Mussa floh vor acht Jahren mit ihrer Mutter Amal aus der eritreischen Hauptstadt Asmara nach Deutschland und wohnt in Büderich. Ohne ein Wort deutsch zu sprechen, kam sie mitten im vierten Schuljahr auf die Brüder-Grimm-Grundschule und wechselte ein halbes Jahr später mit einer Gymnasialempfehlung an das Mataré-Gymnasium. Dort scheiterte sie wegen ihrer sprachlichen Schwierigkeiten nach der sechsten Klasse und kam auf die Hauptschule in Osterath. Aber Mejat Mussa ist sehr ehrgeizig. Sie wurde immer besser in der Schule, wechselte auf die Gesamtschule, hat dort gerade ihr Abitur bestanden und möchte Pharmazie studieren. Heute spricht sie akzentfrei deutsch. Ihre Hobbies? "Arbeiten", sagt sie. "Ich arbeite gerne." Neben der Schule hat sie in einem Einzelhandelsgeschäft gearbeitet. Kontakt in ihre alte Heimat hat sie noch telefonisch. Ihre Großeltern wohnen in Eritrea. Mit ihrer Mutter spricht sie ihre alte Sprache Tigrina. "Ich fühle mich als Deutsche, wäre in Eritrea eine Fremde."

Die 18-jährige Mejat Mussa floh vor acht Jahren mit ihrer Mutter Amal aus der eritreischen Hauptstadt Asmara nach Deutschland und wohnt in Büderich. Ohne ein Wort deutsch zu sprechen, kam sie mitten im vierten Schuljahr auf die Brüder-Grimm-Grundschule und wechselte ein halbes Jahr später mit einer Gymnasialempfehlung an das Mataré-Gymnasium. Dort scheiterte sie wegen ihrer sprachlichen Schwierigkeiten nach der sechsten Klasse und kam auf die Hauptschule in Osterath. Aber Mejat Mussa ist sehr ehrgeizig. Sie wurde immer besser in der Schule, wechselte auf die Gesamtschule, hat dort gerade ihr Abitur bestanden und möchte Pharmazie studieren. Heute spricht sie akzentfrei deutsch. Ihre Hobbies? "Arbeiten", sagt sie. "Ich arbeite gerne." Neben der Schule hat sie in einem Einzelhandelsgeschäft gearbeitet. Kontakt in ihre alte Heimat hat sie noch telefonisch. Ihre Großeltern wohnen in Eritrea. Mit ihrer Mutter spricht sie ihre alte Sprache Tigrina. "Ich fühle mich als Deutsche, wäre in Eritrea eine Fremde."

Foto: Dackweiler, Ulli (ud)

80 Frauen und Männer aus 29 verschiedenen Staaten sind in Meerbusch 2015 eingebürgert worden. 30 von ihnen kamen auf Einladung der Stadt am Donnerstagabend zu einer Einbürgerungsfeier in der Lanker Teloy-Mühle zusammen. "Ab sofort sind sie nicht mehr unsere Gäste, sondern sind Teil unserer Gemeinschaft", sagte Angelika Mielke-Westerlage. Die Bürgermeisterin überreichte den Menschen, die unter anderem aus der Türkei, Russland, Marokko, Polen, dem Iran, dem Kosovo und aus Thailand kommen, während der Feier ihre Einbürgerungsurkunden. Die übrigen neu eingebürgerten Meerbuscher hatten ihre Urkunden bereits in den vergangenen Monaten erhalten.

"Einbürgerung findet nicht nur auf dem Papier statt, sie ist ein Bekenntnis", sagte die Bürgermeisterin. "Deutschland ist offen, frei und international", meinte sie und forderte auf: "Werden sie aktiver Teil unserer Gesellschaft." Das dürfe im Rheinland nicht schwerfallen. "Meerbusch liegt im Rheinland, und dort lebt man mit Freude, feiert gerne, ist herzlich und unkompliziert."

 Die Mexikanerin Jaqueline Arce-Fraga lebt seit elf Jahren in Büderich. "Der Liebe wegen", wie sie sagt. 2001 hatte die 38-Jährige in ihrer Heimat ihren heutigen Mann Trumlad Karri kennengelernt. Der Finne lebte von Berufs wegen in Deutschland und holte sie zu sich. Das Paar heiratete und bekam zwei Kinder. Liam Laiho ist vier Jahre alt und geht in den Kindergarten Lummerland, Axel ist acht und besucht die zweite Klasse der Adam-Riese-Grundschule. Die Kinder fühlen sich wie die Eltern sehr wohl in Büderich. Axel versuchte sich als Fußballer beim FC Büderich. Besser gefällt ihm aber Turnen, und so wechselte er zur Turnabteilung von TuRA Büderich. Die Mutter macht Sport bei der Volkshochschule. Ihrer alten Heimat ist sie noch sehr verbunden. In Düsseldorf hat sie mexikanische Freundinnen, mit denen sie sich regelmäßig trifft. Und ab und an fliegt die Familie auch in den Urlaub nach Mittelamerika.

Die Mexikanerin Jaqueline Arce-Fraga lebt seit elf Jahren in Büderich. "Der Liebe wegen", wie sie sagt. 2001 hatte die 38-Jährige in ihrer Heimat ihren heutigen Mann Trumlad Karri kennengelernt. Der Finne lebte von Berufs wegen in Deutschland und holte sie zu sich. Das Paar heiratete und bekam zwei Kinder. Liam Laiho ist vier Jahre alt und geht in den Kindergarten Lummerland, Axel ist acht und besucht die zweite Klasse der Adam-Riese-Grundschule. Die Kinder fühlen sich wie die Eltern sehr wohl in Büderich. Axel versuchte sich als Fußballer beim FC Büderich. Besser gefällt ihm aber Turnen, und so wechselte er zur Turnabteilung von TuRA Büderich. Die Mutter macht Sport bei der Volkshochschule. Ihrer alten Heimat ist sie noch sehr verbunden. In Düsseldorf hat sie mexikanische Freundinnen, mit denen sie sich regelmäßig trifft. Und ab und an fliegt die Familie auch in den Urlaub nach Mittelamerika.

Foto: Dackweiler, Ulli (ud)

Die Bürgermeisterin stellte Ermine Erkan vor, die im Mai 2000 den Antrag auf Einbürgerung gestellt hatte. Für die alleinerziehende Mutter dreier Kinder ging damit der sehnlichste Wunsch in Erfüllung. "Sie sind nach 16 Jahren in Deutschland nun endlich Deutsche", sagte die Bürgermeisterin. Sie erfülle die drei Bedingungen, um die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten zu können: Sie beherrsche die Landessprache, kenne die Landesgeschichte und bekenne sich zur Gesellschafts- und Rechtsordnung.

(RP)
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