Meerbusch Rund 2290 Wohnungen bis 2030

Meerbusch · Die Meerbuscher Bevölkerung altert, der Bedarf an Wohnraum, vor allem an bezahlbarem, wächst. Das hat Konsequenzen auf die Baupolitik. Die Verwaltung arbeitet an einem Konzept.

 Neubaugebiet an der Düsseldorfer Straße in Büderich.

Neubaugebiet an der Düsseldorfer Straße in Büderich.

Foto: A. Krebs

Im mittleren Alter, berufstätig, mit Familie, auf der Suche nach einer größeren Wohnung oder dem klassischen Eigenheim im Umland von Düsseldorf: So lässt sich, wenn man den Statistiken glauben darf, der typische Neu-Meerbuscher beschreiben. "Während insbesondere die 20- bis 30-Jährigen die Stadt verlassen, ist die Zuwanderung in der Altersgruppe der 30- bis 50-Jährigen relativ hoch", sagt Michael Assenmacher, Technischer Beigeordneter im Meerbuscher Rathaus. Das klingt erstmal positiv. Trotzdem sei die Meerbuscher Bevölkerung im regionalen Vergleich bereites heute stark überaltert, sagt Assenmacher. Das hat Konsequenzen - ganz besonders auf die Wohnungsbaupolitik.

Im integrierten Stadtentwicklungskonzept Meerbusch 2030, das die Verwaltung in diesem Jahr vorgelegt hat, spielt die künftige Wohnbaulandentwicklung eine wichtige Rolle. Dabei soll es nicht nur um Quantität, also die Frage: "Wie viel zusätzlichen Wohnraum müssen wir schaffen?", sondern auch um die Qualität des Wohnungsmarktes gehen. Letztere, sagt die Stadt, sei nämlich ein bedeutender Standortfaktor für Meerbusch. In einer gemeinsamen Sitzung des Haupt- und des Planungsausschusses am 16. November (17.30 Uhr, Aula Realschule Osterath, Görrestraße 6) will die Verwaltung der Politik jetzt Maßnahmen zur Wohnungsmarktsteuerung und Strategien für eine intelligente Bauflächenentwicklung vorstellen. Zusammen mit einer Wohnraumbedarfsanalyse ergebe sich daraus dann ein Konzept "Wohnbaulandentwicklung Meerbusch 2030". Politik und Verwaltung soll es als Arbeitsprogramm und kommunales Steuerungsinstrument für die kommenden Jahre dienen, das nach Bedarf angepasst werden kann.

Warum das nötig ist? "Aus der Bevölkerungsprognose ergeben sich insbesondere zwei Erkenntnisse und damit Herausforderungen für die Entwicklung des Meerbuscher Wohnungsmarktes", erklärt Assenmacher.

Erstens: Bis 2030 werde der Neubaubedarf voraussichtlich rund 2290 Wohnungen betragen. Die Entwicklung aller politisch beschlossenen Siedlungsflächen zeige einen Bevölkerungsanstieg auf circa 58.000 Einwohner. Neben dem Haushaltszuwachs - ohne Flüchtlingszuwanderung - erhöhten der derzeitige Nachholbedarf und der Ersatzbedarf für künftige Wohnungsabgänge den Neubaubedarf. Zweitens: Eine Überalterung der Bevölkerung wird nicht aufzuhalten sein - unabhängig von der Intensität der Bautätigkeit. Weil die Bevölkerung älter werde, müsse adäquater Wohnraum für Senioren, aber auch für junge Familien geschaffen werden, so Assenmacher.

Tatsache ist: Eine weitere Herausforderung für den Meerbuscher Wohnungsmarkt sind bei wachsender Nachfrage auch die steigenden Preise sowohl beim Eigentums- als auch im Mietwohnungsbau. "Meerbusch ist ein hochwertiger Wohnungsstandort im Ballungsraum von Düsseldorf mit zugleich bestehenden Versorgungsengpässen für einkommensschwache und insbesondere mittelschichtsorientierter Haushalte", sagt der Technische Beigeordnete. Für eine nachhaltige Baulandpolitik sei es deshalb wichtig, zielorientiert auf die genannten Herausforderungen reagieren zu können. "Zum Integrierten Stadtentwicklungskonzept wurde deshalb in einem ersten Schritt die Wohnraumbedarfsanalyse erarbeitet, um die erkannten Informationsdefizite und Wissenslücken über die zukünftige Entwicklung von Angebot und Nachfrage am Meerbuscher Wohnungsmarkt beantworten zu können." Das gesamte Konzept "Wohnbaulandentwicklung Meerbusch 2030" soll Ende Januar 2018 in eine gemeinsame Sitzung von Haupt- und Planungsausschuss eingebracht, politisch beraten und als kommunales Steuerungsinstrument beschlossen werden.

(RP)
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