Meerbusch Richtfest für ungewöhnlichste Kita der Stadt

Meerbusch · Nicht nur optisch wird die neue Kindertagesstätte Am Flehkamp ein besonderer Bau. Auch das Betreiberkonzept der einzigen Kita im Norden Büderichs ist einzigartig in Meerbusch

 Björn Czinczoll (Kinderzentren Kunterbunt), Sozialdezernentin Angelika Mielke-Westerlage und Martell Schilling (Protection One) vor dem Rohbau der Kita Am Flehkamp. Insgesamt 43 Tonnen Stahl, 530 Kubikmeter Beton und fünf Kilometer Kabel werden in der halbkreisförmigen Kita verbaut.

Björn Czinczoll (Kinderzentren Kunterbunt), Sozialdezernentin Angelika Mielke-Westerlage und Martell Schilling (Protection One) vor dem Rohbau der Kita Am Flehkamp. Insgesamt 43 Tonnen Stahl, 530 Kubikmeter Beton und fünf Kilometer Kabel werden in der halbkreisförmigen Kita verbaut.

Foto: Ulli Dackweiler

Vor zwei Jahren war eine Kindertagesstätte in Büderichs Norden nicht mehr als nur ein Gedanke. Jetzt baumelt der Richtkranz an dem futuristisch aussehenden Gebäude auf einem 3400 Quadratmeter großen Grundstück an der Straße Am Flehkamp. In vier Monaten werden dort 22 U3- und 73 Ü3-Kinder in insgesamt fünf Gruppen betreut werden können.

Die "KiKu NePoMuK" ist einer von zwei Kita-Neubauten, die derzeit in Meerbusch entstehen. Nötig ist das, weil ab 1. August Eltern einen Rechtsanspruch auf Betreuung ihrer Kinder haben, die älter als ein Jahr sind. 13 weitere Kindertagesstätten in Meerbusch wurden bereits für den U3-Betrieb umgebaut. Insgesamt belaufen sich die Investitionen auf 15 Millionen Euro.

Die neue Kita Am Flehkamp ist nicht nur wegen ihres Ufo-artigen Äußeren ein besonderer Bau. Auch das Betreiberkonzept ist einzigartig. Denn die Kita wird von einem Meerbuscher Unternehmen nachhaltig unterstützt. Protection One, der führende Anbieter Deutschlands im Bereich Einbruchschutz mit rund 100 Mitarbeitern in Meerbusch, hat sich verpflichtet, die Kita fünf Jahre lang mit je 50 000 Euro zu unterstützen. Und in Aussicht gestellt, das Engagement um bis zu weitere 20 Jahre zu verlängern.

Firmengründer Martell Schilling war auf die Stadt zugekommen, weil er ihr etwas zurückgeben wollte, berichtete Sozialdezernentin Angelika Mielke-Westerlage gestern beim Richtfest. "Ich habe hier in Meerbusch mein Unternehmen gegründet, es läuft sehr erfolgreich. Da ist es ein sehr schönes Gefühl, jetzt etwas für die Stadt tun zu können", erklärte Schilling. Ihm sei die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein wichtiges Anliegen — und er schlug der Stadt auch einen Träger und Bauherrn für die von ihm unterstützte Kita vor: Die Kinderzentren Kunterbunt, für ihr pädagogisches Konzept mehrfach ausgezeichnet, kooperieren beispielsweise mit Unternehmen wie Opel oder Burda bei Betriebskindergärten. Als die Kita Am Flehkamp nur ein Gedanke war, betrieb das gemeinnützige Unternehmen bundesweit knapp 30 Kindertagesstätten. "Die Kita in Meerbusch wird unsere fünfzigste", erklärte Björn Czinczoll gestern beim Richtfest. Der Gründer der Kinderzentren hatte es sich nicht nehmen lassen, zu dem Ereignis persönlich anzureisen.

Sozialdezernentin Angelika Mielke-Westerlage schilderte in ihrer Rede den Entstehungsprozess. Steinig sei der Weg gewesen, erklärte sie. Viele Kreditinstitute scheuen eine Kita-Neubau-Finanzierung, weil bei einer Insolvenz des Betreibers kaum Sicherheiten herrschen. Auch da stand Schilling mit Rat und Tat zur Seite; die Hausbank seines Unternehmens gewährte den Kredit. Mielke-Westerlage: "Das war ein Geschenk des Himmels."

(RP)
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