Meerbusch Rettung für Arche Noah in Sicht

Meerbusch · Die Stadt Meerbusch signalisiert, eine hauptamtliche Kraft zu finanzieren.

 Vor allem für Familien mit Kindern ist die Jugendfarm Arche Noah ein ganzjähriges Ausflugsziel.

Vor allem für Familien mit Kindern ist die Jugendfarm Arche Noah ein ganzjähriges Ausflugsziel.

Foto: Endermann

Hildegard Miedel schämt sich fast, schon wieder ein neues Projekt anzusprechen. "Aber unsere Reitbahn ist so matschig, dass wir die betagten Tiere dort nicht mehr drauf lassen können. Wir müssten eigentlich einen Sandplatz anlegen. Aber der kostet schon wieder Geld..." Und um Spenden hat die 83-Jährige in letzter Zeit häufiger bitten müssen. Darum mag sie die erneuten 10.000 Euro, die dieser Sandplatz kosten würde, gar nicht ansprechen. Die gute Nachricht: "Es läuft bereits eine Crowdfunding-Aktion im Internet, vielleicht klappt es ja doch." In zwei Wochen gibt es vermutlich noch eine gute Nachricht für Hildegard Miedel und die von ihr gegründete Arche Noah Die Stadt Meerbusch will ihr ganz konkret mit einer jährlichen Unterstützung unter die Arme greifen und einen Personalkostenzuschuss von 83 Prozent für eine hauptamtliche Kraft zahlen. Der läge bei rund 40.000 Euro und würde zusätzlich zu dem schon seit Jahren laufenden Zuschuss von 25.000 Euro überwiesen.

Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage, auch Schirmherrin der Arche Noah, steht zu der Einrichtung, die pro Jahr von rund 25.000 Gästen besucht wird. "Ich bin der Meinung, dass die Arche Noah erhalten bleiben sollte," macht sich die Verwaltungschefin stark für den Antrag, der am Dienstag, 20. Februar im Hauptausschuss eingebracht werden soll. Nicht nur die hohe Besucherzahl ist wichtig, sondern auch, dass sich rund 60 Kinder und Jugendliche im Jahr auf der Jugendfarm und im Tierpark engagieren. "Die Arche Noah ist einfach ein liebenswertes Kleinod", so Mielke-Westerlage in der Vorlage für den Hauptausschuss. Hildegard Miedel ist ganz ehrlich: "Ich werde im April 84 Jahre alt und brauche ganz dringend Hilfe." Sie wisse nicht, wie lange sie die Arbeit für die Tiere noch leisten könne. "Ich würde gerne jetzt einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin einarbeiten." Den sie aber noch suchen müsste, sobald sie die Zusage aus dem Rathaus hat. Finanzielle Hilfe hat sie in letzter Zeit häufiger bekommen. Im vergangenen Jahr hatte Miedel zusammen mit Unternehmensberater Thomas Nebeling ein Konzept entwickelt, um der Arche finanziell auf die Beine zu helfen. Nebeling hatte zum 30. Geburtstags seines Unternehmens eine Gratis-Beratung für ein soziales Projekt ausgeschrieben. Vor dem Hintergrund war versucht worden, mehrere Firmen für ein Engagement für die Arche zu finden. Es gab zwar einzelne finanzielle Zusagen von Firmenchefs, aber keine verbindliche Förderzusage zur Finanzierung von Personalkosten. Das will jetzt die Stadt übernehmen.

(ak)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort