Meerbusch Region wirbt mit der Marke Niederrhein

Meerbusch · Bei der Expo Real, Fachmesse für Investitionen und Immobilien, treten Stadt und Kreis Neuss erstmals gemeinsam auf.

 Wirtschaftsförderin Heike Reiß und Beigeordneter Michael Assenmacher (re.) gestern auf der Expo Real im Gespräch mit Rainer Kalscheuer von der Deutschen Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft.

Wirtschaftsförderin Heike Reiß und Beigeordneter Michael Assenmacher (re.) gestern auf der Expo Real im Gespräch mit Rainer Kalscheuer von der Deutschen Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft.

Foto: Lothar Berns

Es ist der Tag der eng getakteten Termine, aber auch des demonstrativen Trommelns für den eigenen Wirtschaftsstandort: Wenn in der neuen Messe München die Expo Real, die Fachmesse für Investitionen und Immobilien beginnt, geht das am Gemeinschaftsstand des Mittleren Niederrheins nicht ohne "Elefantenrunde". Auffällig in diesem Jahr: Stärker als je zuvor betonen Oberbürgermeister und Landräte die Wohnungsbauprojekte in ihren Kommunen. Die Gründe liegen auf der Hand - Landrat Hans-Jürgen Petrauschke untermauert sie in München auch noch einmal mit harten Zahlen: "Es fehlen Wohnungen in großem Umfang - und bezahlbare ganz besonders." Bis zum Jahr 2030 werden nach einer Studie allein im Kreisgebiet 20.152 Wohnungen fehlen, davon 4800 Sozialwohnungen. Aktuell seien nur Flächen für knapp 15.000 Wohnungen zu "mobilisieren", so Petrauschke. Zumindest für Teilbereiche des Kreises hält er an seiner Idee fest, eine neue Wohnungsbaugesellschaft zu gründen, die eine passende Bautätigkeit sicherstellen und Wohnungen im unteren und mittleren Preissegment anbieten könnte. Auch ein interkommunaler Austausch, Konzeptvergaben und andere Investitionsanreize könnten dafür sorgen, dass mehr Wohnungen gebaut werden. Die Stadt Meerbusch ist mit dem Technischen Beigeordneten Michael Assenmacher ud Wirtschaftsförderin Heike Reiß bei der Messe vertreten. "Es gibt eine große Nachfrage nach Bauflächen für Wohnungen, aber auch nach Gewerbe", so Assenmacher gestern Nachmittag auf Anfrage unserer Redaktion. Laut der Kreis-Studie könnten auch in Meerbusch 2300 Wohnungen entstehen. Aber: "Wir haben keine Fläche und warten darum darauf, dass über den Regionalplan neue ausgewiesen werden." Das sei auch bei Gewerbeflächen so. Dass Meerbusch und Krefeld das Interkommunale Gewerbegebiet an der A44 planen wollen, habe sich bundesweit herumgesprochen. Assenmacher: "Das dauert aber alles noch."

Denn mit dem neuen Regionalplan, dessen Verabschiedung zum Jahresende erwartet wird, werden sich zwar neue Möglichkeiten ergeben, ob die ausreichen, ist aber fraglich. In München wird schon weitergedacht: "Die Entwicklung der Stadt ist mit dem neuen Regionalplan ja nicht abgeschlossen", sagt Andreas Galland, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung in Neuss.

Neue Unternehmen für den Rhein-Kreis gewinnen will Petrauschke auch durch gezieltes Werben um Unternehmen aus Großbritannien, die nach dem Brexit eine neue Heimat suchen. Besonders für Unternehmen aus Japan und China könne der Rhein-Kreis mit seiner starken japanischen und chinesischen Kolonie ein attraktiver Standort sein.

Dafür allerdings müssen die Kommunen auch etwas tun - und das erschöpfe sich nicht in der Bereitstellung von Grundstücken, sagt IHK-Präsident Elmar te Neues bei der Eröffnungsrunde am Niederrhein-Stand: "Die Kommunen müssen ausgeglichene, sanierte Haushalte vorlegen. Nur dann können sich die Unternehmen darauf verlassen, dass die Gewerbesteuern nicht ständig steigen."

(RP)
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