Meerbusch Premiere: Kinder-Umwelt-Camp in Ilverich

Meerbusch · Beim ersten Kinder-Umwelt-Camp Ilverich wurden junge Umweltdetektive ausgebildet. Die Veranstalter möchten früh, das Umweltbewusstsein mit naturwissenschaftlichen Experimenten fördern.

 Ulweltcamp Ilverich, vorne (v. l.): Maja, Peter Pütz und Adrian, hinten (v. l.): Christina, Sofia, Katharina.

Ulweltcamp Ilverich, vorne (v. l.): Maja, Peter Pütz und Adrian, hinten (v. l.): Christina, Sofia, Katharina.

Foto: U. D.

Die dunkelen Wolken ziehen weiter. Die Sonne nimmt sich den Freiraum am Himmel. Sofort zielen die Kinder minutenlang auf einen schwarzen Punkt auf Papier, bis ein Loch durchbrennt. Die Station "Strahlenkanone" des ersten Kinder-Umwelt-Camps Ilverichs (KUCI) am Samstag ist beliebt. Die Teilnehmer erfahren, wie kräftig die Sonne sein kann und warum der Mensch die Energie nutzen sollte: "Mit dem Camp möchten wir ein nachhaltiges Angebot für Kinder schaffen", sagt Christina Knoll vom Vorstand des Bürgervereins Ilverich.

Campleiter ist Guido Hoehne. Der Düsseldorfer ist Comedy- und Zauberkünstler. Ursprünglich hat er eine Ausbildung als Laborant bei einem Pharmakonzern absolviert. Mit den Programmen "Professor Blitz und der Klimawandel" und "Umweltdetektive" hat er die Richtungen kombiniert: "Die Kinder sollen sich nicht hilflos gegenüber dem Klimawandel fühlen. Sie können was ändern", sagt Hoehne. "Die älteren Generationen wurden nicht mit einem Umweltbewusstsein groß." Es gab andere Prioritäten. Der Nachwuchs von heute soll anders in die eigene Zukunft blicken. Beim Camp gibt es fünf Experimente. Wer mindestens vier Stationen absolviert, kriegt eine Urkunde als Umweltdetektiv.

"Kinder spielen in der Natur. Das Interesse an Umweltschutz ist da", sagt Hoehne. "Man muss es nur fördern." Beim Camp können die Besucher Bodengifte nachweisen oder dreckiges Wasser aus einer Pfütze mit Aktivkohle reinigen. "Das Staunen ist groß, wenn das Wasser wieder klar ist", sagt der 44-Jährige. An einer Station lässt sich der Verbrauch von Glühbirnen und LED-Lampen vergleichen: "Wir müssen weg von der Dinosaurier-Technologie", so Hoehne.

Windböen kündigen einen Regenschauer an. Unter einem Zelt basteln Kinder eine Fledermaus, die mit Zwei-Cent-Stücken austariert nur auf einer Fingerkuppe hält. Die Fledermaus ist auch KUCI-Maskottchen "Es sind schützenswerte und spannende Tiere", sagt Hoehne. "Bis zu 2000 Mücken frisst eine Zwergfledermaus pro Nacht. Mit der Papierfledermaus hat jedes Kind einen ganz persönlichen Bezug zu den Tieren, die nachts durch das Dunkle huschen." Sofia (12), Maja (7), Christina (12) und Katharina (15) malen ihre Fledermaus bunt aus.

Beim Camp vertreten sind ein Imker, der NABU, der BUND und die Wirtschaftsbetriebe Meerbusch. Die Wiese in Ilverich könnte voller sein. Um 13 Uhr sind rund 15 Kinder beim Camp. Stets kommen und gehen welche: "Für das erste Mal sind wir zufrieden. Es ist ein Test und leider hält das unbeständige Wetter Besucher ab", resümiert Christina Knoll vom Bürgerverein. "Bei denen, die teilnehmen, kommt das Angebot sehr gut an." Der Verein erwägt, KUCI in der Zukunft zu wiederholen.

(RP)
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