Meerbusch "Pappkarton" wird ab Freitag zur Begegnungsstätte

Meerbusch · Im Gebäude am Fouesnantplatz gibt's bald eine Kleiderkammer — und ein Café für Flüchtlinge und Meerbuscher

 Freuen sich auf die Eröffnung des Begegnungszentrums am Freitag: Pfarrer Wilfried Pahlke, Pfarrerin Ute Saß, Koordinatorin Bettina Furchheim und die drei Ehrenamtlichen Ingeborg Horstmann-Rabba, Klaus Mock und Susanne Form.

Freuen sich auf die Eröffnung des Begegnungszentrums am Freitag: Pfarrer Wilfried Pahlke, Pfarrerin Ute Saß, Koordinatorin Bettina Furchheim und die drei Ehrenamtlichen Ingeborg Horstmann-Rabba, Klaus Mock und Susanne Form.

Foto: U.D.

Er war Jugendzentrum und Künstleratelier. Am Freitag bekommt der "Pappkarton" am Fouesnantplatz in Strümp eine neue Bestimmung. Er soll zur Begegnungsstätte für Meerbuscher und Flüchtlinge werden. In einem 90 Quadratmeter großen Raum wird die Kleiderkammer öffnen, im angrenzenden, rund 60 Quadratmeter großen Bereich wird ein Café eröffnen - samt Spielecke für Kinder.

In den vergangenen Wochen haben zahlreiche Ehrenamtler und Flüchtlinge die Räumlichkeiten hergerichtet. "Wir haben Tische abgeschliffen und die Wände gestrichen", berichtet Klaus Mock, der sich ehrenamtlich bei dem Café engagiert - wie rund 30 weitere Ehrenamtliche. Die Stadt stellt die Räumlichkeiten gratis zur Verfügung, übernimmt auch die Nebenkosten, hat bereits via Freifunk ein Gratis-WLan-Netz eingerichtet. Die Diakonie trägt die Personalkosten für Koordinatorin Bettina Furchheim. "Dieses Begegnungszentrum ist ein weiterer wichtiger Baustein in der wichtigen Arbeit mit den Flüchtlingen", sagt Wilfried Pahlke, Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Büderich.

Zunächst dreimal pro Woche sollen Kleiderkammer und Café öffnen: dienstags von 11 bis 17 Uhr, donnerstags von 16 bis 19 Uhr und samstags von 11 bis 14 Uhr. Ausnahmsweise eröffnet das Zentrum auch diesen Freitag: Die feierliche Eröffnung ist um 15 Uhr.

"Zunächst können wir allerdings noch keine Kleiderspenden annehmen", betont Ingeborg Horstmann-Rabba. Ihr stehen 40 Ehrenamtler zur Seite, die den laufenden Betrieb sicherstellen. Die Bekleidung wird nicht gratis abgegeben. Zwischen einem und fünf Euro müssen die Flüchtlinge bezahlen, je nach Kleidungsstück und Zustand der Ware. "Erfahrungen aus anderen Kleiderkammern haben uns bewogen, so zu verfahren", erklärt Horstmann-Rabba. Dahinter steckt die Erfahrung: Menschen gehen anders mit Dingen um, die sie bezahlt haben. Im Café-Bereich wird neben Kaffee auch Tee, Apfelsaft und Wasser angeboten - und natürlich selbst gebackener Kuchen. "Über Kuchenspenden würden wir uns ebenfalls sehr freuen", sagt Susanne Form vom Café-Team. Getränke kosten zehn Cent, Kuchen 30 Cent. Wasser ist gratis.

Die Einrichtung des Begegnungszentrums besteht großenteils aus Spenden; Büdericher können sich beispielsweise auf ein Wiedersehen mit Milchkännchen aus dem Bürgersaal freuen. Manches fehlt auch noch: "Eine Kaffeemaschine könnten wir noch gut gebrauchen", berichtet Form. Auch ein Kühlschrank wird noch benötigt. Wer etwas spenden möchte, kann sich an Bettina Furchheim wenden; sie ist unter Telefon 0173 2003878 zu erreichen. Im Laufe des morgigen Tages wird ihre E-Mail-Adresse furchheim @diakonie-meerbusch.de freigeschaltet. Viele Ideen für weitere Angebote haben die Ehrenamtlichen bereits - von einer Kochgruppe bis zu Computerkursen. Zur Eröffnung am Freitag sind alle Meerbuscher herzlich eingeladen; der Zugang zum "Pappkarton" befindet sich am Fouesnantplatz rechts neben dem Weg zum SSV-Vereinsheim.

(mrö)
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