Ute Hoffmann Osteratherin holt in Orlando Basketball-WM-Titel

Meerbusch · Ute Hoffmann schwärmt: "Das war ein tolles Erlebnis. Ich habe das Gefühl, wieder 18 zu sein."

Die sportliche Chefin von Hoffmann Metallbau in Osterath gehört zu der Damen-Mannschaft, die bei der Basketball Maxi WM in Orlando in der Kategorie 55+ den Weltmeistertitel holte. "Das Halbfinale war ein Krimi", erzählt Ute Hoffmann, die früher in der Bundesliga gespielt hat. Das Endspiel gegen die Tschechinnen sei hart umkämpft, aber letztendlich eine klare Sache gewesen: "Wir hatten die bessere Kondition und die Sache immer im Griff und konnten das Spiel mit 13 Punkten Vorsprung (46:33) für uns entscheiden."

Vielleicht leisteten auch die Trikots Schützenhilfe. Denn die Mannschaft hatte die vom Deutschen Basketball Bund vorgesehenen Trikots gegen die getauscht, die Ehemann Siegfried Hoffmann, Geschäftsführer Iseki, gesponsert hat. "Let's go Iseki" ist darauf zu lesen. Und so war Osterath ein weiteres Mal in Florida vertreten. "Wir waren die Besten und die Schönsten", erzählt Ute Hoffmann lachend. Sie hält sich im unmittelbaren Umfeld der beiden Unternehmen, auf dem Parkplatz des Metallbaus, fit: "Ich habe fast bei jedem Wetter täglich alleine am Basketballkorb trainiert - auf dem Betonboden."

Und auch sonst ist die 50-Jährige sportlich unterwegs, spielt Badminton und Volleyball, läuft am Abend - "der Ball ist immer dabei" - und geht im Winter ins Fitness-Center: "Sinn der Senioren-Meisterschaften ist es, lebenslang seine Sportart zu betreiben, nicht nur zum Zeitpunkt der absoluten Höchstleistung." Trotzdem ist das Training für Meisterschaften hart. Bei den Maxis - Senioren - zählt die Leistung in der jeweiligen Altersklasse. "In meinem Team sind alle noch berufstätig und haben zum Teil schon Enkelkinder", erklärt Ute Hoffmann. Die Teilnahme an dieser elftägigen Reise nach Florida muss selbst vorbereitet und finanziert werden: "Dafür haben wir uns auch einen Ausflug an den Golf von Mexiko gegönnt und die Seele baumeln lassen." Ohnehin hat das mannschaftliche Erfolgserlebnis alles relativiert.

Mit 40 Nationen marschierte die Mannschaft zum WM-Auftakt in das riesige Stadion mit voll besetzten Tribünen ein: "Gänsehaut-Feeling." Die gute Stimmung, die in der deutschen Mannschaft herrschte, wurde bewundert: "Wir hatten immer Spaß. Und nach dem Titelgewinn haben wir in der Kabine gesessen und mit dem Pokal in der Hand laut das Tote Hosen-Lied 'Tage wie diese' gegrölt. Es war wie ein Traum, wir mussten uns kneifen." Jetzt trainiert jede der 55+-Damen in Neuss, Kassel, Bonn, Heidelberg oder Wiesbaden wieder für sich.

2016 geht es dann nach Novi Sad in Serbien zur Maxi-EM und 2017 in die Toskana zur WM. Noch in diesem Jahr aber treffen sich die Weltmeisterinnen bei Ute Hoffmann in Osterath: "Wir wollen noch mal richtig feiern." Monika Götz

(RP)
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