Meerbusch Osterath: Rossmann-Ansiedlung gefährdet

Meerbusch · Der Drogeriemarkt will sich im Ortskern ansiedeln. Am Marktplatz fehlen aber Stellplätze.

 Das Gebäude Hochstraße 22 rechts in diesem Bild soll abgerissen werden und Platz für den neuen Rossmann-Bau machen. Bleibt es dabei?

Das Gebäude Hochstraße 22 rechts in diesem Bild soll abgerissen werden und Platz für den neuen Rossmann-Bau machen. Bleibt es dabei?

Foto: Dackweiler Ulli

Die geplante Ansiedlung der Drogeriemarktkette Rossmann in Meerbusch-Osterath auf einer Fläche von 1000 Quadratmetern mitten im Osterather Ortskern stockt. Eigentlich sollte heute Abend im Planungsausschuss über den Abriss des Hauses Hochstraße 22 am Osterather Marktplatz gesprochen werden. Geklärt werden sollte dort auch die Frage der nachzuweisenden 18 Stellplätze für die Rossmann-Ansiedlung. Wie unsere Redaktion erfuhr, hat aber Investor Peter Soliman darum gebeten, den Punkt wieder von der Tagesordnung zu nehmen. Dem Investor geht der Gang durch die Instanzen zu langsam - dabei hatte er vor eineinhalb Monaten die Stadtverwaltung für ihre Hilfe noch gelobt.

Peter Soliman selbst wollte auf Anfrage gestern nicht öffentlich Stellung nehmen. Er verwies darauf, dass es derzeit ein "schwebendes Verfahren" sei und noch nicht absehbar sei, inwieweit man sich einig wird. Werner Damblon (CDU), Vorsitzender des Planungsausschusses und CDU-Fraktionschef, zeigte sich gestern zuversichtlich, dass die Ansiedlung realisiert wird. "Nach meinen Informationen ist alles geregelt. Wir werden das diskutieren." Auch Dezernent Michael Assenmacher hofft weiter auf die Ansiedlung: "Wenn man sich mit Osterathern unterhält, dann merkt man, dass es einen Bedarf für einen Drogeriemarkt an dieser Stelle gibt."

Der Osterather Ortskern ist im Bereich des Marktplatzes dicht besiedelt. Stellplätze direkt am Marktplatz einzurichten ist kaum möglich. Ursprünglich wollte Soliman deshalb die Stellplätze auf einer ihm gehörenden Fläche am Bommershöfer Weg 22 einrichten. Da gab es allerdings Bedenken der Stadtverwaltung wegen der Statik - unter dieser Fläche befindet sich eine Tiefgarage für die benachbarten Hochhäuser am Bommershöfer Weg. Eine weitere Idee war, die Stellplätze an der Meerbuscher Straße 57 nachzuweisen. Dort wäre es laut Dezernent Michael Assenmacher möglich, 13 Stellplätze nachzuweisen. Für die fehlenden Stellplätze soll Soliman eine Ablöse an die Stadt zahlen. Die liegt laut Assenmacher bei 10.5000 Euro. Die soll Soliman sogar zu zahlen bereit sein.

Die Stellplatzdebatte ist dem Vernehmen nach jedoch nicht der einzige Diskussionspunkt. Das jetzt noch stehende Objekt an der Hochstraße 22 ist im Ort als Schumeckers-Haus bekannt. Die Drogeriemarktkette Rossmann hat bereits die Zusage gegeben. Der Vertrag ist unter Dach und Fach - aber wenn die Rahmenfragen nicht gelöst werden, könnte die Ansiedlung doch nicht riskiert werden, hieß es gestern. Dabei sollte der Rohbau eigentlich schon Ende 2016 fertig stehen. Meerbuscher Vertreter der Fraktionen hatten sich vor Ort die Planung bereits angeschaut und seien generell einverstanden gewesen, hatte Soliman zuletzt mitgeteilt. Er hatte sein Engagement auch mit einer Stärkung des Osterather Ortskerns begründet, in dem er einige Immobilien besitzt: Die Ansiedlung von Rossmann an dieser prominenten Stelle im Ort bedeute ein Gegengewicht zum neuen Edeka außerhalb des Ortskerns am Ostara-Gelände, sagte Soliman zuletzt. "Der Ort braucht so einen Markt, dieses Geschäft stärkt das Zentrum."

(RP)
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