Meerbusch Osterath: Erdverkabelung vom Tisch?

Meerbusch · Der Planungsausschuss will trotz geringer Erfolgsaussichten eine Verlegung unterirdischer Stromleitungen in Osterath prüfen lassen. Über die Kritik am geplanten Nahversorger in Heerdt herrscht in der Politik weiter Uneinigkeit

 Auch in Zukunft werden wohl Strommasten das Osterather Landschaftsbild mit prägen.

Auch in Zukunft werden wohl Strommasten das Osterather Landschaftsbild mit prägen.

Foto: Busch

Ein neues Nahversorgungszentrum an der Meerbuscher Stadtgrenze, neue Stromleitungen durch Osterath und ein Drogeriemarkt im Ortszentrum von Osterath: Die Planungspolitiker der Stadt haben derzeit allerhand zu beraten. Ein Überblick über die Entscheidungen aus der Sitzung am Dienstag

 Politiker befürchten, dass das Deutsche Eck durch einen neuen Markt in Heerdt geschwächt wird.

Politiker befürchten, dass das Deutsche Eck durch einen neuen Markt in Heerdt geschwächt wird.

Foto: breloer

Kritik am geplanten Nahversorger im Heerdter Wohnquartier

Die Stadt Meerbusch wird dem Düsseldorfer Stadtplanungsamt eine Stellungnahme zukommen lassen, in dem Bedenken gegen ein geplantes Nahversorgungszentrum in Heerdt ausgedrückt werden. Es wird befürchtet, dass der Einzelhandel am Deutschen Eck Kunden verlieren könnte. Kritik an dieser Stellungnahme gibt es von den Grünen. Der Nahversorger sei für das neue Wohnquartier an der Willstätter Straße unverzichtbar, zudem dürfe die Stadt Meerbuch nicht zu egoistisch denken, so die Argumentation. Die Verwaltung erklärte, vorderster Kritikpunkt sei nicht der Bau des Marktes an sich, sondern die geplante Größe mit einer Verkaufsfläche von rund 2100 Quadratmetern. Aus den Reihen der CDU kam die Forderung, die Zeit bis zur Eröffnung des Nahversorgungszentrums zu nutzen, um den Einzelhandelsstandort Deutsches Eck zu stärken.

Keine Möglichkeit der Erdverkabelung in Osterath

Michael Assenmacher, Technischer Beigeordneter der Stadt, machte deutlich: Die Strecke zwischen Osterath und Philippsburg, auf der der Übertragungsnetzbetreiber Amprion eine neue Hochspannungsfreileitung verlegen will, ist von der Bundesregierung nicht für eine Verlegung von Erdkabeln vorgesehen. Stattdessen sollen bereits vorhandene Trassen mit neuen, rund 50 Meter hohen Strommasten für die Stromleitung genutzt werden. Im Ausschuss herrschte Einigkeit darüber, dass die Chancen, dennoch eine Erdverkabelung zwischen Osterath und Rommerskirchen durchzusetzen, gering bis nicht vorhanden sind. Dennoch wurde beschlossen, der Bezirksregierung Düsseldorf zu empfehlen, eine Erdverkabelung erneut zu prüfen und den Bau neuer Strommasten möglichst landschaftsbildschonend zu gestalten. Zwar sei das Thema Erdverkabelung für den betroffenen Abschnitt erledigt, dennoch gehe die Anregung in die richtige Richtung, so Nicole Niederdellmann-Siemes (SPD).

Rossmann-Filiale soll Osterather Zentrum beleben

"Eine vertretbare Lösung" nannte Michael Assenmacher den Entwurf einer neuen Filiale der Drogeriekette Rossmann in der Osterather Ortsmitte. Mit der zuständigen Architektin hatte Assenmacher Anregungen bezüglich der baulichen Gestaltung aus dem Ausschuss besprochen, diese wurden in den neuen Plänen größtenteils aufgegriffen. Der Politik ist wichtig, dass der Neubau sich gut in das Stadtbild des Osterather Kirchplatzes einfügt. An der Stelle, an der die Filiale entstehen soll, befand sich vor Jahren ein alter Bauernhof. Dessen Erscheinungsbild soll aufgegriffen werden. Der Neubau wird aus einem vorgelagerten, zweistöckigen Haus und einem angeschlossenen, einstöckigen Verkaufsraum bestehen. Für diesen ist ein Flachdach, für das vordere Gebäude ein sogenanntes Zeltdach geplant. Die gesamte untere Etage des Gebäudes wird nach aktueller Planung verklinkert. Assenmacher "Mit der Bestätigung der Pläne können wir nun zeigen, dass in Osterath etwas passiert. Die Ortsmitte wird mit dem Neubau gestärkt."

(RP)
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