Meerbusch Ökomarkt: Tausende in Lank auf den Straßen

Meerbusch · Vegane Snacks, Papierkunst, Honig aus der Region oder Kunst aus Kenia: 68 Stände boten ökologische Produkte an

 Am Handy-Sammelstand: Pfarrerin Heike Gabernig, Andrea Blaum (BUND) und Klaus Fenselau (v.l.)

Am Handy-Sammelstand: Pfarrerin Heike Gabernig, Andrea Blaum (BUND) und Klaus Fenselau (v.l.)

Foto: Dackweiler, Ulli (ud)

Was macht man mit Handys, die längst ausgedient haben? Viele bleiben jahrelang Zuhause liegen und werden vergessen. Ähnlich erging es dem alten Siemens-Handy von Klaus Fenselau - jetzt soll es recycelt werden: "Ich habe das Handy schon so lange und brauche es gar nicht mehr, weil ich ein neues habe", sagt er, "das alte lag nur noch in der Schublade rum." Auf dem Ökomarkt in Lank ist er gestern deshalb zum Stand des BUND gegangen, dort waren Boxen für die alten Telefone aufgestellt. Er hielt das Handy über den Schlitz und ließ es fallen. Es landete zwischen mehr als 40 weiteren Exemplaren. Einige funktionieren noch und können weiterverkauft werden, doch die meisten werden fachgerecht recycelt. Von dem Geld werden dann Umweltprojekte unterstützt. Die Konfirmandinnen und Konfirmanden der evangelischen Kirche in Lank arbeiteten bei dem Projekt mit dem BUND zusammen, wie Pfarrerin Heike Gabernig erklärte: "Wir haben ein Thema für den Ökomarkt gesucht, das auch die Jugendlichen interessiert und betrifft." Da die meisten heutzutage ein Smartphone besitzen, ist das Interesse groß. Ziel der Aktion war, auf Elektroschrott aufmerksam zu machen und die Menschen zu sensibilisieren. Um die Bedingungen zu zeigen, unter denen die meisten Handys produziert werden, haben die Jugendlichen Fotos des Arbeitsprozesses aufgehängt sowie ein Quiz und Umfragen zum Thema erstellt. Neben dem Stand vom BUND waren auch andere Umweltorganisationen vertreten, wie Greenpeace oder der NABU.

 68 Stände waren gestern im Zentrum von Lank beim Ökomarkt aufgebaut. An einem konnten die Kinder sogar selbst kleine Accessoires filzen und hatten ihren Spaß daran.

68 Stände waren gestern im Zentrum von Lank beim Ökomarkt aufgebaut. An einem konnten die Kinder sogar selbst kleine Accessoires filzen und hatten ihren Spaß daran.

Foto: Ulli Dackweiler

Wolf Meyer-Ricks vom NABU organisiert den Ökomarkt seit 23 Jahren: "Wir legen natürlich Wert auf die Informationsstände, aber der Markt soll auch als Erlebniswelt angesehen werden." Dazu waren dieses Jahr auch wieder viele Kunsthandwerksstände dabei, an denen man Deko, Werkzeug oder Seifen kaufen konnte. An einem Stand konnten Kinder aktiv werden und selbst kleine Accessoires filzen. Insgesamt waren 68 Stände in der Fußgängerzone aufgebaut. Die Besucher schlenderten von Stand zu Stand und genossen dabei das gute Wetter. Viele blieben beim Bücherflohmarkt stehen und blätterten in den Büchern, die zum Verkauf angeboten wurden. Auch der traditionelle Kinderflohmarkt am Alten Marktplatz lockte viele Eltern an, die auf der Suche nach Kleidung oder Spielzeug waren.

Wer zwischendurch Hunger verspürte, wurde fündig: "Wir bieten natürlich auch Essen an. Aber viele Stände verkaufen Waren aus der Region, darauf achten wir schon", sagte Wolf Meyer-Ricks. Außergewöhnlich war das Angebot bei Danny Nowak und Linda Graß vom Verein Veganice. Sie boten vegane Snacks an. Im Sortiment: Zwiebelkuchen, Muffins und fleischlose Mettbrötchen. "Wir möchten zeigen, dass man als Veganer nicht auf alles verzichten muss, sondern dass es viele Alternativen gibt", sagte Danny Nowak.

(RP)
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