Meerbusch Neun Tage Spitzentennis in Büderich

Meerbusch · 6000 Zuschauer verfolgten neun Tage internationales Top-Tennis beim Maserati Challenger im Sportpark Meerbusch. Turnierdirektor Marc Raffel verspricht eine Neuauflage im nächsten Jahr. Andreas Haider-Maurer siegte im Einzel

 Gut beschirmt verfolgten Heike Müller-Jahn, Dorothee Schädlich und Silke Krisp das Turnier in der Sonne.

Gut beschirmt verfolgten Heike Müller-Jahn, Dorothee Schädlich und Silke Krisp das Turnier in der Sonne.

Foto: Dackweiler, Ulli (ud)

Ihre perfekte Ausrüstung komplettierten sie erst im Sportpark Meerbusch. Heike Müller-Jahn, Dorothee Schädlich und Silke Krisp hatten sich zwar bereits im heimischen Kamp-Lintfort gut auf den sonnendurchfluteten Center Court beim Maserati Challenger by Cittadino vorbereitet, doch Schutzfaktor 50 auf der Haut reichte nicht. "Ich wollte nicht so aussehen wie gegrillte Gambas", lacht Schädlich. Also schnappte sie sich zwei Regenschirme aus dem Schirmständer am Court, marschierte auf die letzte Reihe der Tribüne, funktionierte das wasserfeste Material zum Sonnenschirm um und genoss mit ihren Freundinnen die Finalspiele des zweitgrößten Tennisturniers in NRW. Die drei waren ebenso begeistert von der Turnier-Atmosphäre wie Ursula Plasberg aus Remscheid. Sie reiste extra aus dem Bergischen an, um die Halbfinal-Spiele am Samstag zu erleben. Denn auch an dem Tag herrschte tolles Tenniswetter. Wie gestern: Der wolkenlose Himmel bei 27 Grad am Finaltag war das Spiegelbild für neun Tage Top-Tennis im Sportpark. Organisatorisch klappte alles perfekt, geboten wurde großer Sport von einigen Tennisspielern, die unter den Top-100 der Weltrangliste stehen, und alle Beteiligten sind mit der dritten Auflage des Challenger Turniers zufrieden. "Ich bin sogar sehr zufrieden. Die Sponsoren und die Stadt unterstützen uns, am Final-Wochenende war die Anlage mit je 1000 Zuschauern voll", so Turnierdirektor Marc Raffel gestern nach den Finalspielen. "Und es war ein sachkundiges Publikum jeglichen Alters. Tennis ist in Meerbusch en vogue." Mit dem Tennis Verband Niederrhein (TVN) ist Raffel allerdings gar nicht zufrieden. "In diesem Jahr hatten wir null Unterstützung vom TVN. Das ganze Präsidium war eingeladen, gekommen ist keiner. Ich befürchte, der Verband verliert die Beziehung zum Turniertennis", kritisiert Raffel.

Die hat allerdings Ralph Wershoven, Geschäftsführer von Lueg sportive, in den drei Jahren "Maserati Challenger" gefunden und einen Blick für gutes Tennis entwickelt. "Ich glaube, das war Weltklasse", meinte Wershoven nach dem Einzelfinale. Der Österreicher Andreas Haider-Maurer (Weltrangliste 61) hatte aber jede Menge Widerstand des Argentiniers Carlos Berlocq (60) zu brechen, bevor er 90 Weltranglistenpunkte und 7500 Euro Siegprämie einstreichen konnte. Sechs Matchbälle benötigte Haider-Maurer, die ersten drei hatte er hintereinander, blieb da aber noch erfolglos.

 Publikumsliebling Dustin Brown aus Niedersachsen im vollen Einsatz: Er gewann mit seinem Doppelpartner Rameez Junaid das Finalspiel gestern am frühen Nachmittag. Im Einzel war er überraschend früh ausgeschieden.

Publikumsliebling Dustin Brown aus Niedersachsen im vollen Einsatz: Er gewann mit seinem Doppelpartner Rameez Junaid das Finalspiel gestern am frühen Nachmittag. Im Einzel war er überraschend früh ausgeschieden.

Foto: Ulli Dackweiler

Im Doppel setzte sich Publikumsliebling Dustin Brown (83) zusammen mit Rameez Junaid (Doppel-Weltrangliste 78) durch. Das versöhnte den Mann aus Winsen an der Aller mit Meerbusch. Im Einzel war er überraschend früh in der zweiten Runde gescheitert. "Es gibt Tage, an denen es nicht so läuft. Ich bin aber trotzdem zufrieden, weil ich gutes Tennis gespielt habe", so Brown. Jetzt will er bei den US Open (31. August bis 13. September) versuchen, in die Top 50 der Weltrangliste vorzustoßen. "Man weiß aber nie, wo die Reise hingeht", meint Brown. Vielleicht ja nächstes Jahr wieder nach Meerbusch, denn Raffel kündigte an, dass auch 2016 ein Challenger-Turnier im Büdericher Sportpark gespielt wird.

(RP)
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