Meerbusch Nachtabschaltung: Fraktionen fordern Kostendeckung

Meerbusch · CDU-Fraktionschef Werner Damblon sieht noch Erklärungsbedarf bei einer Vorlage der Verwaltung.

Die geplante Wiederanschaltung der Straßenlaternen bei Nacht in Meerbusch sorgt weiter für Unmut. Am Mittwochabend im Bauausschuss sollte eigentlich über die Aufhebung der Nachtabschaltung diskutiert werden. Überraschend wurde der Punkt aber wieder von der Tagesordnung genommen. Wie CDU-Fraktionschef Werner Damblon gestern auf Anfrage erläuterte, herrscht bei den Fraktionen von CDU und Grünen noch Beratungsbedarf. Voraussetzung sei aus Sicht beider Fraktionen, dass die Wiederanschaltung der Straßenlaternen kostendeckend geschieht. Dass dies aber tatsächlich auch so eintritt, sei nicht direkt aus der Vorlage ersichtlich gewesen, sagte Damblon und äußerte damit zaghafte Kritik an der Verwaltung. "Wir waren mit der Vorlage noch nicht im Reinen und haben es auch zeitlich nicht geschafft, sie ausreichend zu prüfen", sagte Damblon unserer Redaktion. In der nächsten Sitzung des Bauausschusses solle das Thema aber verabschiedet werden. Einige Bürger, die extra für das Thema Nachtabschaltung in die Sitzung gekommen waren, zeigten sich erzürnt. Die UWG glaubt gar, dass die Politik die öffentliche Beratung scheut. "Aufgrund der Absetzung der betreffenden Tagesordnungspunkte oder Verschiebung in den nichtöffentlichen Teil wird beim Bürger ein Gefühl der ,Nichttransparenz' seitens der Politik und Verwaltung erzeugt", kritisierte gestern Daniela Glasmacher, Fraktionschefin der UWG. Sie würde sich mehr öffentliches Interesse an den Sitzungen wünschen. Dies würde durch Ereignisse wie die kurzfristige Absetzung am Mittwochabend aber verhindert.

Auf andere Art waren die Straßenlaternen in der Sitzung sehr wohl Thema: Das Ingenieurbüro Skeide aus Rheinberg präsentierte dort seine Pläne, die Energieverteiler zu erneuern, von denen es insgesamt 92 in Meerbusch gibt. Bisher ist vielerorts in Meerbusch das Problem, dass die Laternen hintereinander geschaltet sind und bei einem Defekt im Bereich einer Laterne alle dahinter geschalteten Laternen mit ausfallen. Wenn die Stadt dann tagsüber den Schaden behebt und testweise für einen längeren Zeitraum wieder anschalten muss, werden alle anderen Straßenlaternen im Stadtteil mit angeschaltet. Bei den Bürgern sorge dies regelmäßig für Verärgerung, teilt die Verwaltung mit. 2013 gab es 107 Störungen, 2014 insgesamt 83. Im Schnitt müssen die Laternen bei Reparatur für 15 Minuten angeschaltet werden.

Das Ingenieurbüro Skeide wirbt nun für eine neue Technik mit neuen Elektroverteilern, die es ermögliche, separat zu schalten. Alles könne per PC oder Handy geschaltet werden. Die Politik hat noch Beratungsbedarf.

(sep)
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