Mein Jahr 2015 Mit dem Schutzengel in der Hand

Meerbusch · Ursula Cremers-Beekes und Karin Kemter erzählen die Geschichten, die sie in diesem Jahr besonders berührt haben

 Hat mit Hilfe einer unbekannten Frau ihre Tasche mitsamt Geldbörse und Ausweis wiedergefunden: Ursula Cremers-Beekes

Hat mit Hilfe einer unbekannten Frau ihre Tasche mitsamt Geldbörse und Ausweis wiedergefunden: Ursula Cremers-Beekes

Foto: Dackweiler, Ulli (ud)

Die Redaktion hatte dazu aufgerufen, dass Leser die Geschichten einsenden, die sie im Laufe der vergangenen zwölf Monate besonders in Erinnerung behalten. Zunächst erzählt Ursula Cremers-Beekes von ihrer Tasche, die sie erst verloren, dann aber wiedergefunden hat.

 Pflegt die Orchidee, die ein Unbekannter ihr geschenkt hat: Karin Kemter sagt auf diesem Wege "Danke".

Pflegt die Orchidee, die ein Unbekannter ihr geschenkt hat: Karin Kemter sagt auf diesem Wege "Danke".

Foto: Ulli Dackweiler

"Es ist Freitag, der 20. November. Um 17.30 Uhr mache ich einige Einkäufe im Supermarkt an der Dorfstraße in Büderich. Ich lasse den Einkaufswagen nach dem Bezahlen hinter der Kasse stehen und besorge noch etwas in der Drogerie. Danach hole ich meinen Einkaufswagen ab, hänge die Tasche vorne an den dafür vorgesehenen Haken, gehe auf den Parkplatz, verstaue meine Einkäufe ins Auto, schiebe den Wagen in den Wagenpark und fahre nach Hause. Dort stelle ich fest, dass die Tasche mit Geldbörse fehlt. Ich fahre zurück auf den Parkplatz des Supermarktes. Mittlerweile stehen dort mehrere Wagen ineinander geschoben, aber meine Tasche ist nicht da. Ich frage in sämtlichen Anliegergeschäften, ob eine Tasche abgegeben wurde. Wurde nicht. Darauf fahre ich zur Polizeiwache Holbeinstraße und gebe den Verlust zu Protokoll. Der Beamte schreibt eine Anzeige, "Unterschlagung einer Fundsache". Die beinhaltet "Lederbörse, Geldkarte, Personalausweis, Führerschein, Kfz-Schein, Gesundheitskarte und einen mittleren Geldbetrag, Bodenstaubtücher und Tomaten. Das alles nimmt fast eine Stunde in Anspruch. Währenddessen halte ich einen kleinen Bronzeschutzengel in der Hand, den ich an diesem Nachmittag in der Reha-Klinik, in der ich eine ehrenamtliche Tätigkeit ausübe, geschenkt bekommen habe. Ich war durch Krankheit ein paar Wochen ausgefallen, und der Schutzengel sollte mich vor weiteren Beeinträchtigungen schützen. Als ich die Wache verließ, fiel mir ein, dass ich ein Geschäft in der Passage bei der Suche ausgelassen hatte - warum auch immer. Ich fahre also noch mal auf den Parkplatz, gehe in dieses Geschäft und frage nach meiner Tasche. Die Kassiererin fragt; "meinen sie diese dort" und zeigt genau auf meine Tasche. Der Stein, der mir vom Herzen fiel, hätte man plumpsen hören können. Die Tasche hatte eine Dame einfach abgegeben. Ich konnte mich leider nicht bedanken, aber für mich stand eindeutig fest: Der Schutzengel war's, der vor dem Verlust meiner Geldbörse bewahrt hatte.

Karin Kemter aus Lank schreibt folgende Erinnerungen an ihr Jahr 2015: "Leider habe ich einem langjährigen Bekannten vertraut, der neben meinem Grundstück bauen wollte und Teile von meinem Grundstück für die Bauzeit in Anspruch nehmen wollte. Ich musste dann bei einem Schiedsmann mein Recht einfordern. Ich war sehr betrübt, welche Lügen vorgetragen wurden. Um die Angelegenheit zu beenden, war ich trotz eines Schadens zu einer Einigung bereit. Auf dem Heimweg dann traf ich einen Bekannten, und wir standen auf dem Radweg am alten Friedhof. Da kam auf dem Fahrrad ein junger Mann mit einem großen Orchideentopf angeradelt. Aus Spaß sagte ich ,Toll, ich liebe Orchideen.' In diesem Moment drückte er mir während der Fahrt den Topf in die Hand und war weg. Ich konnte kaum ,Danke' sagen. Der Bekannte und ich waren sprachlos. Die Blüte hat einige Wochen gehalten, und nun sind neue Triebe mit Blüten gekommen. So hat ein unerfreuliches Erlebnis einen schönen Abschluss gefunden. Noch eine Geschichte: Am 15. Dezember wollte ich mit meiner Freundin nach Krefeld ins Stadtwaldhaus zu einer Kabarett-Vorstellung. Ich habe mich der Nähe dort total verfahren. An einer Tankstelle hat meine Freundin einen Herrn nach dem Weg gefragt. Der wurde ihr zwar beschrieben, dann aber kam der Herr zu mir an den Wagen und sagte "Ich fahre vor und sie folgen mir." Ich wurde bis zum Stadtwaldhaus geleitet und bekam von ihm noch eine Parkplatz-Möglichkeit beschrieben. So sind wir noch pünktlich zur Vorstellung gekommen. Danke an den hilfsbereiten Herrn aus Krefeld."

(RP)
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