Meerbusch Mit dem Duft von Salbei und Minze

Meerbusch · Bis zum 21. August dreht sich im Alten Küsterhaus alles um Blütensymbolik, Spalierobst und Broderieparterres der Klostergärten.

 Rebecca Borowski, Christof Baier, Karl-Heinz Richter und Jennifer-Melina Geier (v.l.) mit Beispielen klösterlichen Gartenkunst.

Rebecca Borowski, Christof Baier, Karl-Heinz Richter und Jennifer-Melina Geier (v.l.) mit Beispielen klösterlichen Gartenkunst.

Foto: Falk Janning

Zu einem Kloster gehört ein Klostergarten - dieser Meinung ist Elisabeth Janssen, Ortskuratorium Meerbusch der Stiftung Denkmalschutz und Aktionsgemeinschaft "Rettet Haus Meer". Auf ihre Initiative bot Christof Baier von der Düsseldorfer Heinrich-Heine-Universität Studenten des Sommersemesters als Aufgabe eine Übung zur Geschichte des Klostergartens an: "Um ein Ergebnis zu erzielen, sollten allein oder im kleinen Team Plakate zur Klostergarten-Thematik erstellt werden."

Das Ergebnis, das 13 Studierende - darunter Jennifer-Melina Geier, Rebecca Borowski, Hannah Fischer, Lola Herzog, Lara Maire Kemler und Karl-Heinz Richter umgesetzt haben, wird jetzt im Alten Küsterhaus gezeigt. Blütensymbolik, Spalierobst und Broderieparterres - diese Aspekte klösterlicher Gartenkunst im Rheinland lockten zur Vernissage knapp 60 Interessierte an. Darüber freut sich Küsterhaus-Programmleiterin Inge Sternemann: "Dank der Beharrlichkeit von Elisabeth Janssen duftet es im Küsterhaus zum 850-Jährigen von Kloster Meer nach Lavendel, Salbei, Minze, Liebstöckel und Co."

Angefangen von dem berühmten Klosterplan von St. Gallen über die von Walahfrid Strabo vermittelte Klostergarten-Kultur im 9. Jahrhundert bis zu den Gärten in den Klöstern Hombroich, Steyl oder Kamp ergänzt von Heilkräuterbüchern und Erklärungen zur Pflanzensymbolik sowie Beispielen von Original-Pflanzen wird in neun Stationen anschaulich dargestellt, welche Tradition hinter dieser Geschichte steht. "Heute wird der Begriff Klostergarten als idealisierter Ort wahrgenommen", ergänzt Christof Baier. Dass selbst Immobilienprojekte damit werben, zeigt den hohen Stellenwert, den eine solche Gartenanlage noch immer einnimmt. Die von den Studenten im Küsterhaus demonstrierte, über Jahrhunderte andauernde Entwicklung aber dürfte selbst für Kenner der Thematik neue Details enthalten. Informationen zum "Übergang vom klösterlichen zum weltlichen Garten" in Meerbusch gibt es außerdem in dem Buch "850 Jahre Kloster Meer".

Zur Eröffnung der Ausstellung erinnerte Inge Sternemann an Cicero und sein Zitat: "Wenn du einen Garten und eine Büchersammlung besitzt, wird es dir an nichts fehlen." Wie es einst um Lesestoff im Kloster Meer bestellt war, wird in Ausstellung "850 Jahre Kloster Meer - Ein geistig kulturelles Zentrum der Region gestern und heute" im Küsterhaus ab 28. August beleuchtet.

Ausstellung Bis 21. August, samstags 15-17 Uhr, sonntags 11-13 und 15-17 Uhr; Düsseldorfer Straße 6

(mgö)
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