Meerbusch Malen mit viel Luft zum Atmen

Meerbusch · Pleinair-, also Landschafts-Malerei hat einen großen Anteil an Michael Vogts Kunstschaffen. Am liebsten setzt er sich in eine Landschaft, in der das Licht "besonders" ist: "In Italien oder Frankreich zum Beispiel." Für die RP-Leser aber hat er einen Ort ausgewählt, an dem er über unterschiedlich bestellte Felder schauen, im Hintergrund die markanten Wahrzeichen des Areal Böhler erkennen und auch die Wolkenbildung am größtenteils blauen Himmel wahrnehmen kann: "Industriebrachen oder Schrottplätze faszinieren mich - sie sind nicht idyllisch, haben etwas Bedrohliches und tragen zum Verschwinden der Landschaft bei. Das ist ein großer Verlust."

 Am liebsten setzt sich Michael Vogt in eine Landschaft, in der das Licht eine besondere Rolle spielt.

Am liebsten setzt sich Michael Vogt in eine Landschaft, in der das Licht eine besondere Rolle spielt.

Foto: Ulli Dackweiler

Pleinair-, also Landschafts-Malerei hat einen großen Anteil an Michael Vogts Kunstschaffen. Am liebsten setzt er sich in eine Landschaft, in der das Licht "besonders" ist: "In Italien oder Frankreich zum Beispiel." Für die RP-Leser aber hat er einen Ort ausgewählt, an dem er über unterschiedlich bestellte Felder schauen, im Hintergrund die markanten Wahrzeichen des Areal Böhler erkennen und auch die Wolkenbildung am größtenteils blauen Himmel wahrnehmen kann: "Industriebrachen oder Schrottplätze faszinieren mich - sie sind nicht idyllisch, haben etwas Bedrohliches und tragen zum Verschwinden der Landschaft bei. Das ist ein großer Verlust."

Dass aber das Areal Böhler zu einem Vorzeige-Gewerbepark geworden ist, freut den Künstler aus Osterath. Der Meisterschüler von Professor Heerich hat sich viele Jahre in Italien und Brasilien aufgehalten. Arbeitet er im Freien, benutzt Vogt eine französische Damenstaffelei: "Sie ist nur halb so groß wie eine Kofferstaffelei, und dort, wo sonst die Ölfarben untergebracht sind, passen meine zehn Töpfe mit Pigmenten hinein."

Entweder sitzt der Gerhard Richter-Schüler auf einem klappbaren Malstuhl mit Ledersitz vor der Staffelei oder er kniet sich hin: "Ich mache mich am liebsten so klein wie möglich. Dann sprechen mich nicht so viele Menschen an und ich kann mich auf meine Arbeit konzentrieren." Wie bei diesem Motiv startet Vogt auf dem weißen Blatt mit Punkten, die er ähnlich einem Gerüst aufbaut. Erst dann folgen die Formen und Farben - stets auf das Wichtigste reduziert. Er malt viele Stunden in der Natur, häufig in Süddeutschland, in Hafen- oder Flusslandschaften und ist vom Wetter abhängig. Trotzdem aber ist es Michael Vogt wichtig, vor Ort zu sein und die Arbeiten zumindest im Freien mit einer kleinformatigen Skizze zu beginnen. Im Atelier nach Fotovorlagen arbeitet er nur ungern: "Da fehlt mir die Luft."

(RP)
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