Meerbusch Künstlervielfalt im Alten Güterbahnhof

Meerbusch · Zehn Absolventen und Studenten der Freien Akademie der bildenden Künste Essen zeigen vielfältige Positionen ihres Künstlerschaffens.

 Monika Droste (v.l.), Sabrina Herwig, Liane Lonken und Claudia Nebgen gehören zur Künstlergruppe K1.10. Ab Samstag sind ihre Werke im Alten Güterbahnhof zu sehen.

Monika Droste (v.l.), Sabrina Herwig, Liane Lonken und Claudia Nebgen gehören zur Künstlergruppe K1.10. Ab Samstag sind ihre Werke im Alten Güterbahnhof zu sehen.

Foto: H.-J. Bauer

Als Gruppe K 1.10 sind zehn Studierende und Absolventen der Freien Akademie der bildenden Künste Essen in unterschiedlichsten NRW-Orten unterwegs, um ihre vielfältigen Positionen aus Malerei, Fotografie und Installation zu präsentieren. Ab Samstag, 11 Uhr, sind einige der immer wieder neu arrangierten Arbeiten auch im Alten Güterbahnhof zu sehen.

Dieser für die Gruppe neue, vom Meerbuscher Kulturkreis (MKK) verwaltete Ausstellungsort mit seinem erhaltenen Flair, hat die Künstler zu einer Gemeinschaftsarbeit inspiriert. Sie bespielen zwei der großen Fenster, greifen die Struktur der einzelnen Kachelfenster auf und fügen jeder je zehn kleine, auch durchscheinende Papierarbeiten zu einem großen Ganzen zusammen.

Um außerdem mit Osterath und seinen Bürgern vertraut zu werden, hat die Gruppen-Sprecherin Claudia Nebgen im Vorfeld Passanten nach ihrer Verbindung zum Güterbahnhof befragt. Die kleinen Fotoporträts mit den Anmerkungen wie "Ein Stück meiner Heimat", "Nichts", "Kunst" oder "Et kütt, wie et kütt" hängen für alle sichtbar an einer Wäscheleine.

Aber auch mit den Motiven ihrer gemalten Bilder erzeugt die Künstlerin Stimmungen. Sie lässt sich von Luftaufnahmen der Natur inspirieren, gestaltet Muster, Strukturen und auch deren Farbigkeit neu: "Damit beschäftige ich mich zur Zeit intensiv." Monika Droste dagegen kombiniert im Malprozess Elemente, die sie der Strenge der Architektur, der Üppigkeit der Natur als Raum und der Fiktion fremdartiger Räume entnimmt. So schafft sie Fantasiewelten, in die der Betrachter eintreten soll.

Auch bei den Bildern von Liane Lonken ist der Betrachter gefragt: "Er soll sich mit Irritationen auseinandersetzen." Ausgangspunkt ist die Landschaft. Sie wird häufig mit barocken Zügen kombiniert und lässt sich nicht genau orten. Das gilt auch für die Skulptur, die Sabrina Herwig aus Resin, einem Gießharz aus zwei Komponenten, erschaffen hat. In leuchtendem Blau eingefärbt erinnert sie an ein Stück Eis aus der Antarktis.

Die vielfältigen Kunst-Positionen dieser Künstlergruppe zeigen sich auch auf großen unbespannten Leinwänden von Nicole Krinn. Damit präsentiert sie Farbwelten, die von allen Seiten erlebt werden können.Daniela Werth zeigt die auf Steinpapier aufgebrachten Umrisse von Fröschen, Neriman Balzerowiak hält den vollständigen Blick auf das Wunder Natur fest. Isabel Kämpf präsentiert die Dynamik des Materials Papier, Rolf Abendroth ist mit Arbeiten in starken Kontrasten vertreten und Espimasso (Michael Borodij) stellt sensibel die Physiognomie, das Zwischenmenschliche in den Vordergrund.

Vernissage: Samstag, 11 Uhr mit Einführungsrede von Gisela Saßmannshausen, MKK. 7., 13., 14. Mai 11-18 Uhr, 11. Mai 18-21 Uhr.

(RP)
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