Meerbusch Klammern am letztem Strohhalm

Meerbusch · Meerbuschs Oberliga-Kicker vom TSV empfangen im vorletzten Heimspiel der Saison Germania Ratingen 04/19.

 TSV-Stürmer Kevin Dauser (Mitte) wurde für seine Rote Karte beim Cronenberger SC für vier Spiele gesperrt und wird in dieser Saison nicht mehr spielen können.

TSV-Stürmer Kevin Dauser (Mitte) wurde für seine Rote Karte beim Cronenberger SC für vier Spiele gesperrt und wird in dieser Saison nicht mehr spielen können.

Foto: Falk Janning

Das rettende Ufer ist so nah: Die Hoffnung lebt noch immer beim TSV Meerbusch. Den Oberliga-Fußballern fehlen drei Spieltage vor Schluss zwar vier Punkte zum Nichtabstiegsplatz. Doch sie glauben weiterhin fest an ihre Chance, wie Verteidiger Daniel Klinger nach dem jüngsten 3:3 in Cronenberg versicherte.

"Solange wir noch eine realistische Möglichkeit haben, das rettende Ufer zu erreichen, solange glauben wir daran und werden alles geben", meinte er. Und vielleicht sieht die Welt für die Truppe von Trainer Wolfgang Jeschke am Sonntag (15 Uhr, Sportplatz Nierster Straße) ja tatsächlich auch schon wieder ganz anders und viel freundlicher aus. Denn mit einem Heimsieg gegen Germania Ratingen 04/19 können die Blau-Gelben bis auf einen Punkt an das rettende Ufer heranrücken - vorausgesetzt die Konkurrenten Cronenberger SC (beim Tabellenelften SC West) und SC Kapellen (gegen den Tabellenvierten VfR Fischeln) patzen.

Da Cronenberg bereits heute spielt, wird das Ergebnis das Geschehen in Meerbusch stark beeinflussen. Denn ein Erfolg des CSC wäre ein weiterer Nackenschlag für den TSV, er würde für Ernüchterung sorgen, die Chancen auf den Klassenerhalt weiter minimieren. Eine Niederlage des direkten Konkurrenten würde dagegen beim TSV den Glauben an seine Chance auf eine Rettung in letzter Sekunde stark erhöhen und die letzten Kraftreserven in der Partie gegen Ratingen mobilisieren, die Mannschaft vielleicht entscheidend beflügeln. Ein solch positives Signal könnte die Elf gut gebrauchen, die sich schwer damit tut, die jüngsten Enttäuschungen zu verarbeiten. "Früher wurde nach Niederlagen nach ein paar Tagen schon wieder im Training gelacht, jetzt ist die Stimmung deutlich bedrückter", sagt Teammanager Horst Riege. "Wir brauchen bis zum Anpfiff die Leichtigkeit zurück, wir müssen den Jungs etwas von dem Druck nehmen."

Personell sind die Sorgen des TSV größer geworden. Fraglich ist der Einsatz der angeschlagenen Daniel Klinger (muskuläre Probleme) und Brian Günther (Rückenprobleme). Nicht beim Training waren unter der Woche Dennis Schmidt und Elvedin Kaltak, die für ihre Prüfungen büffeln mussten. Ohnehin fallen mit Johannes Walbaum, Benjamin Dohmen, Stefan Waneck und Semir Purisevic vier Spieler verletzt aus. Auch Kevin Dauser wird dem TSV fehlen: Der Stürmer bekam für seine Notbremse in der Schlussphase der Partie in Cronenberg eine vierwöchige Sperre aufgebrummt.

Am Spielermangel will Riege die Siegchancen seiner Truppe aber nicht festmachen. Der Teammanager bemängelte in der Vergangenheit eher den fehlenden kämpferischen Einsatz. "Fußballerisch können wir mit jeder Mannschaft in der Liga mithalten, kämpferisch ist das aber so eine Sache", sagt er. "Wir kriegen elf Spieler auf den Platz. Wir müssen nur dafür sorgen, dass sie alles geben."

(RP)
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