Meerbusch Kinder üben sich als Ritter

Meerbusch · Zum Abschluss der "historischen Woche" waren einige Regeln außer Kraft gesetzt, die üblicherweise an der Theodor-Fliedner-Schule gelten: Auf dem Hof durften Kinder für ein Foto mit Schwertern duellieren und beim Rittermahl mit den Fingern essen. Das Ferienprogramm des OBV Meerbusch an der Lanker Grundschule ließ 50 und 70 Kinder in die Vergangenheit reisen.

 Mit Helm, Schwert und Schild "bewaffnet" kämpften die Schüler an der Theodor-Fliedner-Schule in der Ferienaktionswoche.

Mit Helm, Schwert und Schild "bewaffnet" kämpften die Schüler an der Theodor-Fliedner-Schule in der Ferienaktionswoche.

Foto: Falk Janning

Nach dem Schaukampf strömten Ritter und Burgfräulein zur gedeckten Tafel. Es gab knusprige Kartoffelecken, Würstchen und Gurken-Tomaten-Häppchen. "Wo ist denn die Gabel?", fragte jemand am Tisch. "Wer möchte, darf heute ohne Besteck essen", erklärte Sybille Jelonek, stellvertretende Koordinatorin der Betreuungsangebote an der Theodor-Fliedner-Schule. Bedingung: vorher Hände waschen. "Ich hätte gerne Rotwein", bat Lars Mika. Der Neunjährige trug einen Helm aus Pappe, sein Schwert aus Papprolle, Schaumstoffrohr und Schild lagen unterm Stuhl. Die gebastelte Rüstung hätte beim Essen nur gestört. Mit Rotwein meinte Lars Mika natürlich Traubensaft.

In der ersten Ferienwoche drehte sich alles um Experimente, in der dritten Woche war auch ein Besuch bei der Polizei geplant. In der historischen Woche gab es Ausflüge zur Burg Linn und nach Xanten. Auf dem Schulgelände wurden olympische Spiele veranstaltet. Römer, Griechen, Ägypter, Germanen und Kelten traten im Schubkarren-Rennen, Weitsprung, Knöchelwettlauf, Schwammausquetschen und Diskurswerfen an. Die Kelten siegten.

"Eine Kirmes, die ist lustig, eine Kirmes, die ist schön...". Premiere auf dem Schulhof der Eichendorffschule: Die Kinder haben im Rahmen des Ferienprogramms des OBV Meerbusch eine Kirmes aufgebaut. Die 80 Jungen und Mädchen verwandelten den Schulhof in einen bunten Jahrmarkt. Zwei Wochen haben die 80 Kinder unter Leitung von Sabrina Hess Ideen gesammelt, an den Fahrgeschäften und Spielbuden gebastelt und gewerkelt.

 Anna-Maria hatte ihren Spaß in dem großen Walking-Ball, der mit zum Kirmesprogramm der Eichendorffschule gehörte.

Anna-Maria hatte ihren Spaß in dem großen Walking-Ball, der mit zum Kirmesprogramm der Eichendorffschule gehörte.

Foto: falk janning

Die Sechs- bis Zehnjährigen bauten Geisterbahn, Schießbude oder Losbude. "Wir haben mit der Kirmes-Idee offene Türen eingerannt. Die Kinder waren sofort begeistert, hatten viele Ideen", so Sabrina Hess. An der Schießbude können Tischtennisbälle mit einer Wasserspritze von Flaschenhälsen geschossen werden. Mit dem Bobbycar geht es beim "Autoscooter" über einen Parcours. Spektakulär ist die Schokokuss-Wurfmaschine, die Julian mit einem gezielten Wurf auslöst: Er trifft die Maschine an der richtigen Stelle mit dem Ball und bringt ein Katapult in Schwung, das den Schokokuss herausschleudert - Julian darf ihn zur Belohnung verspeisen. Sabrina Hess und ihre Mannschaft organisierten eine Zuckerwatte-Maschine und eine Hüpfburg. Die große Attraktion aber sind die großen Walkingballs, in denen die Kinder auf dem Wasser laufen können. "Das ist voll cool", sagen Martin und Niklas. "Man kommt gar nicht von der Stelle, auch wenn man sich noch so sehr anstrengt." Emilia und Anna-Maria finden es "schwierig, das Gleichgewicht zu halten".

Frontstütz mit nur einer Hand? Kein Problem für die Kinder, die an der St.-Mauritius-Schule die Ferien verbrachten. In der zweiten Woche lautete das Motto "Fit & Gesund". In der Turnhalle absolvierten über 40 Jungen und Mädchen einen Fitnesstest. Das Programm an der Büdericher Grundschule hatte der OBV Meerbusch angeboten.

 Finja, Celina, Lilia und Leni (v.l.) bei den sportlichen Übungen in der St. Mauritius-Schule.

Finja, Celina, Lilia und Leni (v.l.) bei den sportlichen Übungen in der St. Mauritius-Schule.

Foto: falk janning

Holzbänke trennten die Halle in zwei Hälften. Auf der einen machten sich die Kinder mit Hula-Hoop-Reifen warm, auf der anderen Seite startete Jan als Erster den Fitnesstest. Über ein Seil auf dem Boden sollte er in 15 Sekunden so oft wie möglich hin und her hüpfen. Jans Maximum: 45 Sprünge. "Ich mache sehr kleine Sprünge und hebe kaum ab", verriet der quirlige Achtjährige. Zu den weiteren Stationen zählten unter anderem Bein-Stretchen, Weitsprung, Sit-ups und ein Sechs-Minuten-Lauf.

Finja (8), Celina (9), Lilia (8) und Leni (9) übten Liegestütze. "Es ist ziemlich einfach", sagte Leni. Stephanie Zapf protokollierte die Messungen und Angaben wie Alter, Größe und Gewicht. Ein Programm im Internet spuckte die Ergebnisse zur motorischen Leistungsfähigkeit aus. "Nach dem Abschluss erhalten die Kinder Urkunden", sagte Zapf.

In der Woche ging es auch um gesunde Ernährung. Mit einem Ampelsystem wurden Süßigkeiten und das Mittagessen bewertet. "Eine Themenwoche rund um Fitness und Gesundheit werden wir definitiv wiederholen. Das ist wichtig", sagte Birgit Zapf, Koordinatorin der Betreuungsangebote in Büderich.

(mabi)
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