Meerbusch Jugendbuchpreis für Graphic Novel

Meerbusch · In der Kategorie Sachbuch gewinnt Kristina Gehrmann mit "Im Eisland".

Eine legendäre Expedition, erzählt als Graphic Novel: Mit diesem ungewöhnlichen Projekt hat die Illustratorin Kristina Gehrmann den Jugendliteraturpreis 2016 in der Kategorie Sachbuch gewonnen. Thema ihres Erstlingswerks "Im Eisland" ist die ebenso berühmte wie tragische Arktis-Expedition Sir John Franklins, die 1848 mit dem Tod aller 129 Teilnehmer endete und trotz vieler wissenschaftlicher Untersuchungen bis heute von vielen Rätseln umgeben ist.

Dafür erhielt die 26-jährige Zeichnerin jetzt als eine der jüngsten Preisträgerinnen überhaupt in Frankfurt die wichtigste Auszeichnung für Kinder- und Jugendliteratur Deutschlands. Prämiert wurde dabei der erste Band, "Die Franklin-Expedition", der 2015 im Rostocker Hinstorff-Verlag erschien. Mittlerweile sind alle drei Bände von "Im Eisland", das der erste Graphic Novel des Verlags ist, veröffentlicht.

Darin wird die Geschichte der Expedition historisch fundiert in Form eines Story-Mangas zum Leben erweckt. In realistischen Schwarz-Weiß-Zeichnungen spielt besonders die Besatzung der beiden Schiffe, mit denen Franklin 1845 von England aufgebrochen war, eine Rolle. Die ausgeprägte Mimik ermöglicht einen mitreißenden Einblick in das Seelenleben der Besatzungsmitglieder. Das ist auch der Grund für die hohe Auszeichnung, wie Jury-Präsidentin Birgit Müller-Bardorff sagt: "Obwohl wir wissen, dass die Expedition nicht gut ausgegangen ist, bleibt es spannend."

Die Künstlerin ist teilweise in Meerbusch aufgewachsen: in Leverkusen geboren zog sie 1999 nach Osterath und machte 2008 hier ihr Abitur. Danach studierte sie in Florenz Malerei und Zeichnen und lebt heute als selbstständige Illustratorin in Hamburg. Im November ist sie in der alten Heimat zu Besuch. Geplant ist unter anderem eine Signierstunde im Kunstkabinett Mönter in Osterath.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort