Meerbusch Jubel und Tränen beim Derby

Meerbusch · TD Lank gewinnt das letzte Heimspiel der Saison gegen den TV Oppum nach einer spektakulären Schlussphase mit 23:22

 Ausgelassen feiern die Lanker Handballer den Sieg in einem emotionalen Derby.

Ausgelassen feiern die Lanker Handballer den Sieg in einem emotionalen Derby.

Foto: Falk Janning

Das war ein Handballfest so ganz nach dem Geschmack der Lanker Handballfans: Mehr als 300 Zuschauer waren gekommen, um im letzten Heimspiel der Saison einen Sieg gegen den Tabellendritten TV Oppum zu feiern und Rückraumspieler Tim von Bösekom zu verabschieden. Sie wurden nicht enttäuscht. Im Gegenteil: Mit großer Leidenschaft kämpfte ihre Mannschaft den Lokalrivalen im Hexenkessel Forstenberg mit 23:22 (12:15) nieder und sorgte nach den jüngsten Pleiten für etwas Versöhnung.

"Das war ein Sieg des größeren Willens", sagte ein glücklicher Trainer Hubert Krouß, der nach sechs sieglosen Partien endlich mal wieder Grund zur Freude hatte. "Für die Jungs war es kein normales Spiel. Sie wollten zum einen die Revanche für die unglückliche Hinspielniederlage. Aber vor allem wollten sie Tim van Bösekom bei seinem Abschied unbedingt einen Sieg schenken." Der 36-Jährige bestritt nach 18 Jahren im Trikot der ersten Mannschaft seine letzte Partie vor eigenem Publikum und hatte nach der Partie bei der Ehrenrunde durch die Halle Tränen der Rührung in den Augen. Vor dem Anpfiff war er vom Verein für seine Verdienste geehrt worden. Die Partie war ein würdiger Rahmen für seinen letzten Auftritt, denn sie geriet noch einmal zu einem großen Spektakel - mit allem was Handball zu bieten hat. Und mit einem Happy End für Lank, das Spieler und Trainer mit einem ausgelassenen Tanz feierten. Dabei hatte es während des Spiels lange nicht nach einem Erfolg für den Gastgeber ausgesehen, der zunächst einem Debakel entgegen zu stolpern schien. Er hatte dabei mit einer ganzen Reihe von Fehlentscheidungen der Schiedsrichter zu kämpfen.

Von Beginn an liefen die Blau-Weißen einem Rückstand hinterher, lagen nach einer viertel Stunde mit fünf Treffer zurück (5:10), fünf Minuten vor der Halbzeitsirene sogar mit sechs (9:15). Sie kamen mit dem Oppumer Daniel Hummel nicht klar, der in der Anfangsphase fast nach Belieben traf. Später kümmerte sich Mohammed Al-Bonie mit Erfolg um ihn, das Lanker Spiel wurde nun besser. Mit drei Treffern in Folge gelang Lank kurz vor dem Seitenwechsel der Anschluss zum 12:15. Im zweiten Durchgang kämpfte sich Lank immer besser in die Partie und verkürzte von 13:18 auf 17:18 (41.).

Letztendlich halfen den Lankern die Pfiffe der Schiedsrichter gegen sie sogar. "Mit jeder Fehlentscheidung gegen uns wurden wir stärker und das Publikum lauter", sagte Krouß. Die Emotionen auf der Tribüne und auf dem Parkett entzündeten sich zwölf Minuten vor Schluss an einer fragwürdigen Zwei-Minuten-Strafe gegen van Bösekom. Das Team reagierte trotzig: Wenige Sekunden nach der Hinausstellung verkürzte Mohammed Al-Bonie nach einem Tempogegenstoß auf 20:21 (49.). Die Halle stand nun Kopf und die Lanker steigerten sich in einen Rausch: Van Böskom traf zum 21:21 (51.) und Verholen zum 22:21 (53.) - die erste TuS-Führung. Als Verholen dann sogar auf 23:21 (57.) erhöhte, war der Sieg zum Greifen nahe. 60 Sekunden vor Schluss gelang dem TVO nach zehn torlosen Minuten der Treffer zum 22:23. Trotz einer erneuten Zeitstrafe gegen van Bösekom - 27 Sekunden vor dem Ende - überstand der TuS die letzten Angriffe mit Glück und Geschick. "Das war eine ganze starke Mannschaftsleistung, die vielleicht beste in dieser Saison", sagte Krouß.

(RP)
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