Meerbusch IHK: Regionalplan schafft Perspektiven

Meerbusch · Für den Rhein-Kreis Neuss hält der Regionalplan 545 Hektar gewerbliche Reserveflächen vor. Insbesondere die interkommunale Zusammenarbeit bietet Chancen, den Standort zu stärken. Es muss beherzt an die Umsetzung gehen.

 Direkt an der A44 liegen im Dreieck zwischen Meerbusch, Krefeld und Neuss neue Gewerbeflächen.

Direkt an der A44 liegen im Dreieck zwischen Meerbusch, Krefeld und Neuss neue Gewerbeflächen.

Foto: Christoph Reichwein

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein begrüßt den von der Bezirksregierung Düsseldorf beschlossenen Regionalplan. Das Planwerk biete der Wirtschaft in der Region vielversprechende Entwicklungsmöglichkeiten. Das teilt die IHK mit. "Das Ergebnis kann sich sehen lassen", erklärt Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein, der seit Januar 2016 die Wirtschaft als beratendes Mitglied im Regionalrat vertritt. "Fast 1600 Hektar Gewerbe- und Industrieflächen werden in unserem IHK-Bezirk dargestellt."

Sieben Jahre hat die Erstellung des Regionalplans gedauert. An diesem Prozess haben sich die Industrie- und Handelskammern und die Handwerkskammer Düsseldorf schon frühzeitig gemeinsam beteiligt. Bereits im August 2011 haben die Institutionen gemeinsam einen Fachbeitrag der Wirtschaft zum Regionalplan veröffentlicht. Darin wurden schon vor Erscheinen des ersten Planentwurfs die Erwartungen der Wirtschaft an den neuen Regionalplan formuliert.

In den folgenden Jahren brachten sich die Kammern in die Diskussionen um die verschiedenen Entwurffassungen ein. "Etliche Wünsche der Wirtschaft, beispielsweise ein Umgebungsschutz für Gewerbe- und Industrieansiedlungsbereiche oder die Darstellung großräumiger Ansiedlungsbereiche für Industrie und Logistik, haben so Einzug in den Regionalplan gehalten", erklärt Steinmetz. Gemeinsam mit den Kommunen hatte sich die IHK für eine gute Flächenausstattung engagiert. "Insgesamt ist ein ausgeglichenes Planwerk entstanden, das der Wirtschaft in den weiteren kommunalen Planungen Wachstumschancen bietet", so Steinmetz.

Für den Rhein-Kreis Neuss hält der Regionalplan 545 Hektar gewerbliche Reserveflächen vor. "Das sind nicht immer neue Flächen. In dieser Zahl sind auch innerstädtische Flächen enthalten, die noch nicht bebaut sind", erläutert Steinmetz. Neue Flächen liegen insbesondere in dem 125 Hektar großen interkommunalen Gewerbegebiet Krefeld/Meerbusch an der A 44. "Es wäre nachlässig, wenn wir die hervorragende Lage an der Autobahn und die unmittelbare Nähe zum Flughafen Düsseldorf nicht nutzen würden und hier eine einmalige Chance für ein interkommunales Gewerbegebiet mit regionaler Strahlkraft an uns vorbeiziehen lassen würden", betont Steinmetz.

Die Chance, besondere Standorte gemeinsam zu entwickeln, nutzen auch Grevenbroich und Jüchen mit einer 36 Hektar großen Fläche an der A 46, die auch eine Schienenanbindung ermöglicht und Platz für einen Terminal für kombinierten Ladungsverkehr bietet. Diese Fläche wurde im Rahmen des regionalen Gewerbeflächenkonzeptes "Logistikregion Rheinland" identifiziert, das unter Beteiligung der IHK entstanden ist. Auch das interkommunale Gewerbegebiet Silbersee, an der Stadtgrenze zwischen Dormagen und Neuss entstammt diesem Konzept. Das Gebiet ermöglicht mit 25 Hektar Fläche die Option, Straße, Schiene und Wasser zu verbinden. "Damit ist dies die einzige Fläche in unserem IHK-Bezirk, die neue Flächen für eine trimodale Anbindung bietet", betont Steinmetz. Jetzt seien die Kommunen am Zug, die Flächen schnellstmöglich in örtliches Planungsrecht umzusetzen und baureif zu machen.

(RP)
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