Meerbusch IHK fordert breitere A 44 in Osterath

Meerbusch · Die IHK hat ein Positionspapier an Bundesverkehrsminister Dobrindt überreicht. Befürchtungen, dass eine Autobahnverbreitung das geplante Gewerbegebiet tangiert, versucht IHK-Chef Steinmetz zu entkräften.

Ein neuer Vorschlag der Industrie- und Handelskammer zum Ausbau der A 44 von Mönchengladbach bis zum Kreuz Meerbusch sorgt in Meerbusch für Verwirrung: Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein fordert in einem Positionspapier, das sie an Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) überreicht hat, unter anderem den sechsspurigen Ausbau der A 44 nördlich von Osterath. Genau an dieser Stelle soll eigentlich das Interkommunale Gewerbegebiet entstehen, für das der Rat am Donnerstagabend mit einer hauchdünnen Mehrheit von nur einer Stimme votiert hatte. Als Mahner war im Rat FDP-Fraktionschef Klaus Rettig aufgetreten, der anmerkte, dass die Flächen an der A 44 für den Eisernen Rhein und den sechsstreifigen Autobahnausbau gebraucht werden könnten.

IHK-Chef Jürgen Steinmetz erklärte gestern auf Anfrage, dass aus seiner Sicht die Forderung eines Ausbaus der A 44 förderlich für das Interkommunale Gewerbegebiet ist und sich beide Planungen nicht im Wege stünden. Für einen Ausbau von vier auf sechs Spuren würde die Bahn fünf bis zehn Meter breiter. Das Interkommunale Gewerbegebiet würde ohnehin einen Abstand von 40 bis 100 Metern zur Autobahn haben, sagte Steinmetz.

Für die Planung des Gewerbegebietes bedeutet der IHK-Vorstoß aber, dass sofort mit anderen Abständen kalkuliert werden muss. Zumindest ein Teil der Flächen, die jetzt noch für das Gewerbegebiet reserviert sind, würden durch diese Forderung tangiert. Beachtet werden muss auch, dass der Autobahnausbau wohl viel mehr Planungszeit benötigt als das Interkommunale Gewerbegebiet.

Jürgen Steinmetz überreichte dem Bundesverkehrsminister den sechsseitigen Forderungskatalog gemeinsam mit dem Rhein-Kreis Landrat Hans-Jürgen Petrauschke (CDU) am Rande der sechsten Nationalen Konferenz Güterverkehr und Logistik in Neuss. "Rheinland ist Logistikland - Bundesverkehrswegeplan im Fokus" heißt das Positionspapier. Die IHK appelliert darin wörtlich an den Minister, für die Überlastung der Autobahnkreuze Mönchengladbach, Neersen und Kaarst Lösungen zu finden: "Die A61 gemäß des Entwurfs des Bundesverkehrswegeplans weiter sechsstreifig auszubauen, führt zu einem erhöhten Druck auf das Kreuz Mönchengladbach", heißt es in dem Papier. "Stauvermeidung kann nur über einen durchgängigen sechsstreifigen Ausbau des Autobahnrings um Mönchengladbach und in Fortsetzung der in Richtung Düsseldorf führenden Autobahnen A 44 und A 52 bis zu den Kreuzen Meerbusch und Kaarst erreicht werden." Das Meerbuscher Votum für das Gewerbegebiet nannte Steinmetz gestern "eine weise Entscheidung". Meerbusch werde erheblich profitieren. "Beim Bau der A 44-Brücke gab es in Meerbusch auch viele Skeptiker. Inzwischen ist die Autobahn voll akzeptiert", sagt Steinmetz. Wer wie im Rat abgestimmt hat, bleibt unbekannt - die Abstimmung war geheim. Kritik äußerten vorher Grüne, UWG, FDP, Piraten/Linke und auch die Aktiven.

(RP)
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