Meerbusch Heveling folgt auf Bosbach an der Spitze des Bundesinnenausschusses

Meerbusch · Die CDU-Bundestagsfraktion hat sich gestern für den Bundestagsabgeordneten Ansgar Heveling (43) ausgesprochen. Heute Vormittag soll er gewählt werden

 Ansgar Heveling (links) vor zwei Jahren beim Wahlkampf an der Seite von Wolfgang Bosbach. Heute soll er zu seinem Nachfolger als Vorsitzender des Bundesinnenausschusses gewählt werden.

Ansgar Heveling (links) vor zwei Jahren beim Wahlkampf an der Seite von Wolfgang Bosbach. Heute soll er zu seinem Nachfolger als Vorsitzender des Bundesinnenausschusses gewählt werden.

Foto: Andreas Baum

Seit gestern Abend ist es amtlich: Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion hat sich für Ansgar Heveling als Nachfolger von Wolfgang Bosbach an der Spitze des Innenausschusses des Deutschen Bundestags entschieden. Zu dem Wahlkreis des 43-jährigen Juristen aus Korschenbroich gehört auch Meerbusch. "Ich freue mich riesig über das Vertrauen meiner Fraktionskollegen", sagte Heveling gestern Abend gegenüber unserer Redaktion. Heveling, der seit 2009 dem Bundestag angehört, bekam die Stimmen von 106 der 112 anwesenden Fraktionsmitglieder.

Für ihn ist die Bosbach-Nachfolge mehr als nur eine Wertschätzung. "Der Innenausschuss ist ein wichtiger Parlamentsausschuss, weil sein Aufgabenspektrum viele Lebensbereiche betrifft." Es gehe darum, die innere Sicherheit für den Staat als Gemeinschaft und die Bürgerrechte des Einzelnen in Einklang zu bringen. "Dementsprechend reicht die Bandbreite von der Asylpolitik über Datenschutz bis hin zum Katastrophenschutz." Und so spricht Heveling von einer "großen Chance".

Er weiß, dass Wolfgang Bosbach als Innenausschuss-Vorsitzender "Maßstäbe gesetzt hat", allerdings gibt sich der Korschenbroicher selbstbewusst: "Das schreckt mich nicht." Schon heute muss er ran: Ab 10 Uhr wird getagt. Zunächst wird Heveling gewählt und als Bosbach-Nachfolger die Sitzung leiten. Wolfgang Bosbach war seit 2009 Vorsitzender des Bundesinnenausschusses. Er hatte bereits im Vorfeld seinen Rückzug angekündigt, als Konsequenz auf die von seiner Fraktionsführung abweichende Haltung in der Griechenland-Frage. Neben Heveling wurden anfangs mit Clemens Binninger und Armin Schuster (beide Baden-Württemberg) zwei profilierte Innenpolitiker gehandelt. Heveling wurde von der CDU-Landesgruppe NRW vorgeschlagen. Mitbewerber gab's gestern keine mehr.

Seinen Sitz im Rechtsausschuss hat der Bundestagsabgeordnete bereits aufgegeben. Damit wurde für ihn der Wechsel in den Innenausschuss möglich. Zunächst will sich Heveling auf seine neuen Aufgaben konzentrieren: "Der große Zustrom an Flüchtlingen ist eine enorme Herausforderung für das gesamte Gemeinwesen. Im ganzen Land begegnen diejenigen, die jetzt zu uns kommen, einer bewundernswerten Welle der Hilfsbereitschaft und Solidarität seitens der Bevölkerung. Auch die Behörden und Hilfsdienste leisten auf allen Ebenen Großartiges." Klar sei aber, dass diese Herausforderungen für Deutschland Land nur zu bewältigen seien, wenn es eine innereuropäische Solidarität und gemeinsame Vorstellung für eine Asyl- und Flüchtlingspolitik in Europa gibt. "Es ist Aufgabe des Innenausschusses, jetzt kurzfristig in Deutschland Maßnahmen in der Asyl- und Flüchtlingspolitik auf den Weg zu bringen", so Heveling. Erste Vorschläge der Bundesregierung würden derzeit mit den Ländern abgestimmt. "Sie sollen zügig in die Parlamentsberatungen gehen."

(RP)
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