Meerbusch Heinzelmännchen jeck in der Altstadt

Meerbusch · Weil es in Büderich keinen Saal mehr für die Narren gibt, mussten sie in den Henkel-Saal ausweichen. Ausgiebig feiern konnten sie dort aber nicht, weil es direkt eine Anschluss-Veranstaltung gab, für die sie weichen mussten

 Johannes Giesin und Melanie Reucher hatten ihren Spaß.

Johannes Giesin und Melanie Reucher hatten ihren Spaß.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Manch ein jecker Besucher der großen Prunksitzung der Büdericher Heinzelmännchen blickte vor Beginn der närrischen Veranstaltung verwundert gen Hallendecke. Surfsegel und Banner, auf denen für Europas größtes Windsurf Magazin hingewiesen wird? Waren sie dort richtig? Ja, waren sie. Lediglich eine Veranstaltung im Rahmen der Großmesse "Boot" warf ihre Schatten vor raus, was später am Abend noch für Ernüchterung sorgen sollte.

 De Bajaasch heizte den Jecken aus Büderich im Düsseldorfer Henkel-Saal ordentlich ein. Es standen aber noch viele andere Karnevalskünstler auf der Bühne.

De Bajaasch heizte den Jecken aus Büderich im Düsseldorfer Henkel-Saal ordentlich ein. Es standen aber noch viele andere Karnevalskünstler auf der Bühne.

Foto: Andreas Endermann

Die Karnevalsgesellschaft Büdericher Heinzelmännchen machte aber schnell klar, wer an diesem Abend Herr des Hauses war. Pünktlich zogen die Heinzelmänner unter großem Applaus in den Saal ein. Spätestens mit dem Auftritt von De Bajaasch verwandelte sich der Saal in eine große Karnevalsparty. Zu meist kölschen Hits heizte die Gruppe mit nahezu einem Dutzend Mitgliedern den jecken Büderichern ein. Unter ihnen waren auch Melanie Reucher und Johannes Giesin. Beiden hatten sich spontan für einen Besuch der Sitzung im Düsseldorfer Henkel-Saal entschieden. "Gute Freunde von uns arbeiten bei der Karnevalsgesellschaft als Wagenbauer mit. Und als wir gefragt wurden, ob wir Lust hätten mitzukommen, haben wir spontan zugesagt", sagt Johannes Giesin. Als Piloten verkleidet hielt es auch ihn und seine Partnerin nicht lange auf den Sitzen. Wie auch? Selbst die Bandmitglieder von De Bajaasch kletterten während des Auftrittes auf Tische und Stühle und dirigierten das Publikum mit ihren Trompeten und Händen im Takt der Musik. Mal wurde zur wuchtigen Trommelmusik geklatscht, mal geschunkelt. Spätestens als die Band "Kölsche Jung" von Brings anspielte, war es den rund 350 Narren egal, dass sie sich im Herzen Düsseldorf befanden.

Auch für Melanie Reucher und Johannes Giesin war der Auftritt ganz zu Beginn der gut vierstündigen Sitzung eines der Highlights dieses Abends. "Besonders gut gefallen hat uns aber auch der Auftritt der KG Regenbogen, die mit ihren bunten Kostümen und ihren Tanz- und Musikeinlagen für ordentlich Stimmung sorgten".

Fast schon erholsam empfand der auf Betriebstemperatur gebrachte Saal den Auftritt des "Hausmeisters von nebenan", der in gewohnter Manier auf Platt sein Leid über die Parkplatzsituation und die Baustellen in der Landeshauptstadt klagte. Und auch die aufmüpfige Jugend: "Der kleine ,Verzieh dich Alter' möchte aus dem Kinderparadies abgeholt werden", bekam ihr Fett weg. Auch der Solo-Künstler Wolfgang Trepper sorgte mit zum Teil derben Sprüchen für den ein oder anderen Lachanfall im Publikum. Zeit zum Verschnaufen blieb den Jecken wenig. Nachdem Winfried Ketzer alias "Der Hausmeister von nebenan" unter großem Applaus von der Bühne verabschiedet wurde, zog unter herzlicher Begrüßung das Düsseldorfer Prinzenpaar mit Hanno Steiger und Sara Flötmeyer und ihrer Adjutantur ein.

Für die beiden Büdericher Piloten hatte sich der Besuch gelohnt. "Es war das erste Mal in diesem Jahr, dass wir eine Karnevalsveranstaltung besucht haben. Schade war nur, dass wir so früh aus dem Saal mussten, aber dafür konnten die Heinzelmännchen ja nichts", sagt Giesin. Denn direkt nach der jecken Veranstaltung gegen 23 Uhr drehte sich im Henkel-Saal alles um die neusten Surf- und Segeltrends und war für die Heinzelmännchen die Sitzung beendet.

(RP)
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