Meerbusch Heftiger Streit unter Nachbarn

Aus der Geschichte des Langster Hofes ist eine kuriose Begebenheit aus dem Jahre 1634 überliefert, die einen handfesten Nachbarschaftsstreit des 17. Jahrhunderts darstellt.

Ein Ilvericher Ackerstück an der Steinbrücke war nur über das Land des Nauenhofes gut zu erreichen. Die Ilvericher Bauern Wilhelm Dieden und Hermann Tünckers hatten nun am 10. November 1634 den Linner Amtmann als Vertreter der Obrigkeit mit Schultheiß, Kellner, Schreiber und Landbote nach Langst gerufen, um die Durchfahrt zu erzwingen. Der Amtmann ließ nach Anhörung der Betroffenen tatsächlich den Zaun einreißen und den Graben von Soldaten zuschütten. Dann jedoch erschien der Pächter des Langster Hofes und legte, unterstützt von alten Nachbarn, dar, dass hier nie ein ordentlicher Weg existiert habe. Daraufhin verfügte der Amtmann sofort, dass Werner Gräff aus Kierst den Zaun auf Kosten des Ilvericher Klägers wieder herstellen sollte.

1636 flammte der Streit erneut auf, diesmal wegen des Ilvericher Bauern Johann Schlechten, den Nauen schließlich vor das Stiftsgericht zitierte. Auch dieser gab dort am 22. Juli 1636 an, diesen Weg nur aus Not genommen zu haben und den zerstörten Weizen zu ersetzen.

(RP)
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