Meerbusch Hafenbau bei Nierst

Düsseldorf · Anfang April beginnt das 20-Millionen-Euro-Projekt der Deichsanierung zwischen Langst-Kierst und Krefeld-Uerdingen. Das Baumaterial wird per Schiff angeliefert. Dazu wird bei Nierst eine Anlegestelle gebaut.

Um 6,2 Kilometer Rheindeich im nördlichen Meerbusch um 30 Zentimeter zu erhöhen und deutlich zu verbreitern, sind tausende Tonnen Kies und Erdreich nötig. Damit die Stadt nicht durch noch mehr Lkw-Verkehr belastet wird, soll das Material per Schiff angeliefert werden. Dazu lässt der Deichverband in Höhe Nierst eine eigene Anlegestelle bauen.

Ein aufwendiges Projekt: Dazu soll der etwa 150 Meter lange Bereich zwischen zwei der dort in den Strom hineinreichenden Buhnen mehrere Meter hoch aufgeschüttet und mit einer Spundwand zum Rhein hin begrenzt werden. Das flache Flussbett zwischen dieser Stahlwand und der Fahrrinne soll auf die Tiefe der Rinne ausgebaggert werden. So könnten Schiffe an dieser "Nierster Kaimauer" längsseits gehen, ohne Gefahr zu laufen, den Grund zu berühren. "Das hat schon die Dimensionen eines kleinen Hafens", erläutert Henjörg Hahn vom zuständigen Ingenieurbüro Hahn-Bender. Ob zusätzlich auch noch mit Pontons gearbeitet wird, sei noch nicht klar. Wegen des häufig wechselnden Wasserstands müsse die ausführende Firma flexibel planen.

Baustraße am Deich

Ein an der Spundwand stehender Bagger würde das Baumaterial dann aus den Frachschiffen an Land befördern. Auf einer Baustraße entlang des Deichs (Baubeginn der Trasse: 6. April) werden die Erdmassen dann zum Bestimmungsort gefahren. Nach Ende der Arbeiten wird die Anlegestelle (die im Landschaftsschutzgebiet liegt) wieder zurückgebaut. Aktuell gibt es in Meerbusch nur Anlegestellen für die Fähre (Langst-Kierst), für Ausflugsschiffe (Mönchenwerth) und Militär-Boote (Nato-Rampe, Mönchenwerth).

Zurzeit werden Am Rheinblick in Langst-Kierst gerade Container für die Bauleitung errichtet. Auf einem Grundstück, das der Deichverband dort gepachtet hat, soll auch eine zentrale Lagerstelle entstehen. Wegen der Hochwassersaison darf am Deich nur zwischen April und Oktober gebaut werden.

Nach langjährigen Verzögerungen durch das Genehmigungsverfahren ist der Deichverband nun genau im Zeitplan. Die eigentlichen Arbeiten am Deich sollen nach dem 19. April in Langst-Kierst beginnen. Von dort will man sich innerhalb von zwei Jahren bis Krefeld-Uerdingen vorarbeiten. Der Abschnitt Langst-Kierst soll bis Ende Oktober fertiggestellt sein. Dabei wird auch das Langst-Kierster Deichtor verbreitert. Über weite Strecken sind Radwege auf, beziehungsweise direkt am neuen Deich geplant. Eine offizielle Feier zum ersten Spatenstich ist für den 26. April geplant.

Im Vorfeld der Arbeiten hatte es Proteste von Umweltschützern gegen die Fällung von rund 80 Pappeln bei Nierst gegeben.

(RP)
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