Meerbusch Glückloser TSV verliert in Nachspielzeit

Meerbusch · Oberliga Meerbuscher bieten Velbert einen großen Kampf, bleiben durch die 0:1-Niederlage aber weiterhin sieglos.

 Schiedsrichter Robin Delfs zeigt Verteidiger Lukas van den Bergh in der Schlussminute die Rote Karte.

Schiedsrichter Robin Delfs zeigt Verteidiger Lukas van den Bergh in der Schlussminute die Rote Karte.

Foto: Falk Janning

Diese Niederlage tut dem TSV Meerbusch richtig weh: Durch ein Tor in der Nachspielzeit unterliegen die Oberligafußballer mit 0:1 (0:0) gegen die SSVg Velbert. Sie werden vor allem an der Art und Weise, wie die Niederlage zustande kam, zu knabbern haben. Gegenüber den vergangenen Wochen hatten sie eine deutliche Leistungssteigerung gezeigt, dem Spitzenreiter mit einer leidenschaftlichen Energieleistung Paroli geboten und waren dem Führungstor näher als der Favorit. Doch am Ende fehlte das Glück.

Das Schicksal nahm seinen Lauf, als sich Verteidiger Lukas van den Bergh in der Schlussminute zu einer Tätlichkeit gegen Velberts Kapitän Niklas Andersen hinreißen ließ und mit einer Roten Karte des Feldes verwiesen wurde. Die Bergischen nutzten das Durcheinander bei den Gastgebern, führten den Freistoß schnell aus und kamen durch einen platzierten Flachschuss von David Müller aus 20 Metern zum Tor des Tages. "Die Velberter waren die clevere Mannschaft", sagte TSV-Angreifer Denis Schmidt nach Spielschluss anerkennend. "Wir waren gut im Spiel. Doch dann bestrafen wir uns durch den Platzverweis selber. Das Tor hat David Müller überragend gemacht."

Wie ein Häufchen Elend hockte Kapitän Stefan Galster nach dem Schlusspfiff vor der Kabine. Seine Kameraden lagen fassungslos noch minutenlang auf dem Rasen. Die Meerbuscher Kicker konnte nicht trösten, dass Gästecoach Karsten Hutwelker ihre Leistung lobte. "Der TSV hat ein gutes Spiel gemacht. Ich bin mir sicher, sie werden schnell da unten rauskommen", meinte der frühere Fortuna-Profi.

Mächtig angefressen war auf der anderen Seite Trainer Robert Palikuca, der von den Unparteiischen von der Trainerbank verwiesen worden war. Er klagte die "unglaubliche Arroganz der Schiedsrichter" an. Sie hätten dem TSV die Punkte weggenommen. Meerbuschs Teammanager Christoph Peters, der sich nach dem Schlusspfiff als erster gefangen hatte, sprach dagegen von einer verdienten Niederlage. "So unglücklich sie war, so haben die Velberter den Sieg dennoch verdient. Wir haben uns zwar gesteigert, der Gegner hatte aber die besseren Torchancen." Viele waren das freilich nicht, denn der TSV stand über weite Strecken der Partie in der Abwehr sehr sicher. Vor allem im ersten Durchgang war der Spitzenreiter zwar optisch klar überlegen, doch echte Einschussmöglichkeiten erarbeitete er sich kaum. Mit Wiederbeginn wurden der TSV immer mutiger und legte den Respekt vor dem Regionalligaabsteiger immer mehr ab. Zunächst hatte Emre Geneli Pech, dass der Ball nach einem Pressschlag mit dem Torhüter knapp neben dem Tor im Aus landete (55.). Dann traf Schmidt mit einem Schuss nur den Pfosten (60.). Auf der Gegenseite parierte TSV-Keeper Elvedin Kaltak mit einer starken Parade einen Kopfball von Philipp Schmidt (62.). Drei Minuten später reklamierten die Meerbuscher Handelfmeter, doch der Schiedsrichter verlegte den Tatort außerhalb des Strafraums. Dann war Velbert wieder an der Reise: Aber Kaltak blieb gegen den frei vor ihm auftauchenden David Müller Sieger (75.).

(RP)
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