Meerbusch Gemeinde produziert Kammermusik-CD

Meerbusch · Um die Jugend- und Seniorenarbeit angemessen zu unterstützen, hat die Gemeindestiftung der Evangelischen Kirchengemeinde Lank jetzt eine eigene CD auf den Markt gebracht

 Glücklich über ihre eigene CD: Claudia und Marco Jacobs mit Ernst-Hermann Eckes

Glücklich über ihre eigene CD: Claudia und Marco Jacobs mit Ernst-Hermann Eckes

Foto: Ulli Dackweiler

Ob nun Viola, Englisch Horn oder lieber Flöte und Fagott? Barock oder doch besser Romantik? Die Vorlieben beim Hören von klassischer Musik sind unterschiedlich. Doch Einigkeit herrscht in der Evangelischen Kirchengemeinde Lank seit Jahren darüber, dass die Sonntagskonzerte immer ein "Genuss" sind. "Als wir wieder mal in einem Kammerkonzert saßen und ein Trio von Donizetti für Flöte, Fagott und Klavier hörten, war die Idee dann plötzlich da. Wir wollten eine eigene CD rausbringen", erzählt Ernst-Hermann Eckes, Vorsitzender der Gemeindestiftung der Evangelischen Kirchengemeinde Lank. Doch von der Idee bis zur CD galt es, noch einige Etappen zu nehmen.

"Ein großer Vorteil war dabei, dass wir bereits mit vielen Profis Kontakt haben", erklärt Claudia Jacobs, Kantorin der Gemeinde. So sind viele Musiker der sonntäglichen Konzertreihe gleichzeitig Lehrer an der Städtischen Musikschule, und diese waren schnell bereit - auch ohne Honorar - eine CD aufzunehmen. Die Aufzeichnung an sich erforderte dann jedoch auch wieder einen Profi, der sich mit dem Ehemann der Kantorin, Marco Jacobs, finden sollte. "Wir haben das Glück, dass er nicht nur Musiker, sondern auch Tonmeister ist", sagt Stiftungsmitglied Ingeborg Horstmann-Robba.

So stellte er federführend das rund 70-minütige kammermusikalische Programm - mit Stücken aus dem Barock bis zur Romantik - zusammen und sorgte auch zusätzlich für tadellose Aufnahmebedingungen. "Wir trafen uns dafür an drei Terminen in den späten Abendstunden, um möglichst nicht von Außengeräuschen wie Fluglärm oder Motorengeheul gestört zu werden", erklärt Jacobs. Denn aufgezeichnet wurde genau an den Orten, an denen die Musik sonst auch live erklingt.

So fanden sich die zwölf Kammermusiker mit ihren Instrumenten wahlweise in der Kreuzkirche und der Versöhnungskirche ein, um unter ruhigen und konzentrierten Bedingungen zu arbeiten. "An einem Termin saßen wir sogar bis ein Uhr nachts in der Kirche", sagt Claudia Jacobs, die als Kantorin auch unter den Interpreten vertreten ist.

Umso glücklicher sind alle Beteiligten, dass das Werk jetzt fertig ist und seit dem ersten Advent zum Verkauf an verschiedenen Orten (siehe Info) bereitliegt. "Es ist schön, dass die CD ein Stück echtes Gemeindeleben widerspiegelt", betont das Ehepaar Jacobs. Daher eigne es sich auch als persönliches Geschenk in der Weihnachtszeit sehr gut. Dem Stiftungsvorstand liegt darüber hinaus auch der wirtschaftliche Erfolg des Projekts am Herzen. "Vor einigen Jahren starteten wir mit einem meditativen Kunstbuch, mit dem wir nicht nur unsere Selbstkosten decken, sondern gute Einnahmen erzielen konnten", so Eckes. Denn in Zeiten niedriger Zinsen sei es wichtiger denn je, selbst Geldquellen zu generieren. "Unsere Stiftung ist so gesehen ein kleiner wirtschaftlicher Betrieb."

Wem das Geld vom Verkauf der Kammermusik-CD zu Gute kommen soll, ist auch schon klar. "Der Erlös fließt bei uns in die Jugend- und Seniorenarbeit", so Eckes. "Aber auch wieder in die Kirchenmusik selbst."

(RP)
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