Meerbusch FNT Wohnungsbau ist insolvent: Baustopp für Mehrfamilienhaus

Meerbusch · Sieben Käufer von Eigentumswohnungen haben ein Problem: Ihr Haus an der Strümper Straße in Osterath wird derzeit nicht weitergebaut

 Das Mehrfamilienhaus an der Strümper Straße in Osterath ist erst zu 60 Prozent fertig; die Baustelle ruht derzeit wegen der Insolvenz.

Das Mehrfamilienhaus an der Strümper Straße in Osterath ist erst zu 60 Prozent fertig; die Baustelle ruht derzeit wegen der Insolvenz.

Foto: Ulli Dackweiler

Es waren exklusive Wohnprojekte, die die Meerbuscher Firma FNT Wohnungsbau GmbH seit ihrer Gründung vor 22 Jahren realisiert hat. Die Häuser standen nicht nur in Meerbusch, sondern wurden bundesweit vermarktet. Diese Firmengeschichte ist Vergangenheit: Auf Antrag des Geschäftsführers Wolfgang Fiedler wurde das Insolvenzverfahren beantragt und mittlerweile auch eröffnet. Das geht aus der aktuellen Ausgabe der Handelsauskunft Heinrich Tüffers hervor.

Von dieser Insolvenz sind nach Recherchen unserer Redaktion aktuell sieben Käufer von Wohnungen in einem Mehrfamilienhaus betroffen, das an der Strümper Straße in Osterath entsteht und zu 60 Prozent fertig ist. Zurzeit ruht die Baustelle aber. Mit diesen Käufern wird nach Auskunft des Insolvenzverwalters Klaus Siemon verhandelt. "Wir hoffen, eine gute Lösung zu finden", so Siemon.

Laut Handelsauskunft zeigen die Bilanzen bis 2009 "positive Geschäftsergebnisse", ab 2010 drehten sie teils deutlich ins Minus. 2010 wurden 68.013 Euro und in den beiden Folgejahren jeweils rund 108.000 Euro in Rot verbucht, schreibt die Auskunft. 2013 musste ein Verlust in Höhe von 317.520 Euro verbucht werden. Außerdem sei das Unternehmen ab diesem Zeitpunkt mit 240.183 Euro bilanziell überschuldet. Nach Angaben der Handelsauskunft wurden die Verbindlichkeiten mit etwas weniger als 7,8 Millionen Euro angegeben. Diese Summe wollte Insolvenzverwalter Siemon gestern nicht bestätigen. Er erklärte, dass die FNT Wohnungsbau durch das Bauprojekt in Osterath "erhebliche Verluste" gemacht habe. Zur eigentlichen Ursache der Insolvenz könne noch keine Aussage gemacht werden, betonte Siemon. Fest steht bereits der Termin der Gläubigerversammlung: Sie findet am Freitag, 11. Dezember, um 10 Uhr im Düsseldorfer Amtsgericht an der Werdener Straße statt. Dann treffen vermutlich Vertreter von Banken, Handwerkern und Käufern zusammen.

(ak)
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