Meerbusch Fluglärm – der Minister kommt

Düsseldorf · Landesverkehrsminister Oliver Wittke nimmt auf Einladung des Vereins Bürger gegen Fluglärm an einer Diskussion im Bürgersaal teil. Anschließend findet ein Fackelzug zum Dr.-Franz-Schütz-Platz statt.

Landesverkehrsminister Oliver Wittke kommt in die Höhle des Löwen nach Büderich. Der Verein Bürger gegen Fluglärm hat den Christdemokraten aus der nordrhein-westfälischen Regierung zu einer Podiumsveranstaltung am Donnerstag, 18. Oktober, ab 19.30 Uhr in den Saal der Gaststätte Burchartz an die Necklenbroicher Straße geladen. Im Anschluss an eine Veranstaltung über den Flughafen Mönchengladbach in Neersen hat der Vereinsvorsitzende Christoph Lange Oliver Wittke angesprochen und für einen Auftritt in Meerbusch gewinnen können. „Der Termin ist schon fest im Kalender des Ministers eingetragen“, bestätigte Stephan Heuschen, Sprecher des Verkehrsministeriums in Düsseldorf, gestern auf Anfrage.

Abschlusskundgebung

Lange hat Wittke darüber hinaus gebeten, an dem „zehnminütigen Fackelzug zum Dr.-Franz-Schütz-Platz“ teilzunehmen, der an die Veranstaltung anschließt, und ihm ferner angeboten, dort auf der Abschlusskundgebung das „Wort zu ergreifen und an die vom Fluglärm betroffenen Menschen aus Meerbusch, Kaarst und Umgebung zu richten“. Die Diskussion im Bürgersaal ist bis etwa 21.30 Uhr geplant. Im Zentrum Büderichs mitten in der Einflugschneise soll auch Bürgermeister Dieter Spindler sprechen. Seine Haltung als erster Bürger Meerbuschs und auch als Vorsitzender der Fluglärmkommission ist klar. Mit Mehrheit hat das beratende Gremium den Minister aufgefordert, die „Nachtflugbeschränkungen“ am Flughafen in Lohausen im Interesse der Anwohner zu verschärfen. Vor allem gelte es die „zahlreichen Verspätungen“ mit „klaren Regelungen“ einzudämmen und Verstöße notfalls auch zu sanktionieren.

Auch der Rat der Stadt Meerbusch hat nicht nur gegen die vom Minister erteilte Betriebsgenehmigung für den Flughafen Düsseldorf geklagt, sondern die Forderung der Fluglärmkommission mit deutlicher Mehrheit übernommen. Demnach müsste der Flugbetrieb generell um 23 Uhr enden und genehmigte einzelne Ausnahmen dürften nur bis 23.15 Uhr möglich sein.

Christoph Lange hat für den Besuch des Ministers schon einmal in seinem Archiv gesucht und diverse Zitate Wittkes zu Papier gebracht. „Die Aussagen möchte ich ihm schon vorhalten und fragen, ob sie für ihn noch Gültigkeit besitzen“, meinte Lange. So sei zum Beispiel der Satz vom September 2006 „Bereits im Herbst dieses Jahres soll ein Sanktionskatalog vorgestellt werden. Die Strafen sollen die Airlines treffen, die ohne Notsituation zu später Stunde nach Düsseldorf kommen und gegen das Nachtflugverbot verstoßen“ (aus Flughafen aktuell) von Bedeutung.

Jahreshauptversammlung

Vor der öffentlichen Diskussionsveranstaltung im Büdericher Bürgersaal mit Oliver Wittke beginnt schon um 18.30 Uhr die Jahreshauptversammlung des Vereins Bürger gegen Fluglärm, an der Mitglieder und auch Interessierte teilnehmen dürfen.

(RP)
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