Das Wochenende "Faces?" - Motive zum Schmunzeln

Meerbusch · Helmut Krüger zeigt in der Galerie Mönter Fotografien von Gegenständen, die Gesichtern ähneln

 Erkennt überall Gesichter: Helmut Krüger zeigt ungewöhnliche Fotomotive noch bis zum 12. Oktober bei Mönter in Osterath.

Erkennt überall Gesichter: Helmut Krüger zeigt ungewöhnliche Fotomotive noch bis zum 12. Oktober bei Mönter in Osterath.

Foto: Ulli Dackweiler

Haben Sie schon einmal einen Gegenstand oder Details eines Gebäudes unabhängig von deren Bestimmung betrachtet? Für Helmut Krüger ist dieser Blick zur Routine geworden. Mit geübtem Auge erkennt er in einem Gullydeckel, in einem Desinfektionsgerät im Krankenhaus, in der Mittelkonsolen-Armatur eines Pkw oder in einer Warmhaltekanne eine erstaunliche Ähnlichkeit mit menschlichen Gesichtern.

Die Motive, die der Meerbuscher Grafik-Designer, Maler und Illustrator über viele Jahre gesammelt hat, sind jetzt in der Galerie des Osterather Buch- und Kunstkabinetts Konrad Mönter zu sehen. Finanziell unterstützt vom Meerbuscher Kulturkreis hat er die häufig mit dem Handy aufgenommenen "Faces?" in Drucken von 30 x 40 und 70 x 100 Zentimetern gerahmt.

"Es ist mindestens 25 Jahre her, seit ich angefangen habe, die Dinge aus einer anderen Sicht zu sehen", erzählt Krüger. Und dann hat er gedacht, "das knipse ich mal". Denn das Fotografieren gehört seit seiner frühen Jugend zu seinem Leben. Entstanden sind die Fotos meist auf Reisen: "Gegenstände oder Gebäude in Frankreich, Portugal, Spanien, Italien oder USA und der Karibik standen für diese Serie Modell." Erst in der serienmäßigen Auflage erschließt sich dem Betrachter eine Welt, in der alltägliche Dinge plötzlich Augen, Nase und Mund bekommen.

Das entlockt oft mehr als ein Schmunzeln. Denn wer kann sich schon vorstellen, dass ein aufgeklappter WC-Deckel, ein Nassrasierer, eine Schere, ein Fernglas auf einem New Yorker Wolkenkratzer oder der Bankautomat zum Gesicht wird? Auch ein Turm - gesehen in Spanien oder Portugal - bekommt mit dieser Betrachtungsweise ein Antlitz.

Helmut Krüger, der sein künstlerisches Können auch den Flüchtlingskindern in der Mataré-Turnhalle vermittelt, hat inzwischen seine Umwelt motiviert: "Alle sehen mit und finden fröhliche 'Faces'". Zwei der Bilder, die ihm zugeschickt wurden, sind ebenfalls bei Mönter zu sehen.

"Zur Vernissage am Freitag haben sich schon Interessierte aus dem weiteren Umland angemeldet", freut sich Krüger. Ihm macht es Spaß, mit diesem speziellen Blick durch die Welt zu gehen: "Zum Glück habe ich die Kamera oder das Handy immer dabei."

Bis 12. Oktober, Galerie Mönter, Kirchplatz 1-5. Montag bis Samstag 9 bis -13 Uhr. Montag, Dienstag, Donnerstag 15 bis 18.30 Uhr.

(mgö)
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