Meerbusch Eine Lehre auf dem 18-Loch-Platz

Meerbusch · Leon Frank hat die Ausbildung zum Sport- und Fitnesskaufmann beim Golfpark Meerbusch abgeschlossen. Vor drei Jahren hatte er mit dem Ballsport noch wenig zu tun

 Leon Frank hat seine Ausbildung auf dem Golfplatz bald beendet. Jetzt wird ein Nachfolger für ihn gesucht.

Leon Frank hat seine Ausbildung auf dem Golfplatz bald beendet. Jetzt wird ein Nachfolger für ihn gesucht.

Foto: Ulli Dackweiler

Der vorherige Auszubildende vom Golfpark Meerbusch ging vor drei Jahren mit Leon Frank zur Driving Range. Der alte Azubi haute dem neuen Azubi versehentlich den Schläger ins Gesicht. Diagnose: Nasenbeinbruch. "Ich war zwei Wochen krankgeschrieben", erzählt Frank. Über den unglücklichen Start kann Frank mittlerweile schmunzeln. Kürzlich hat er die Ausbildung zum Sport- und Fitnesskaufmann abgeschlossen. Bis Ende Oktober arbeitet er in Büderich, hilft in der Hauptsaison und arbeitet den neuen Azubi ein. Der wird noch gesucht.

Frank hat nie bei einem Golfturnier mitgespielt, in der Freizeit spielt er nicht. Nur durch die Ausbildung kennt er sich mit Golf aus: "Ich bin Fußballer seit der Kindheit. Der Mannschaftssport liegt mir mehr", sagt der 23-Jährige. Noch heute kickt der Willicher beim DJK-VfL Willich. 2012 machte Frank am Krefelder Berufskolleg Vera Beckers Sport-Abitur. Eine Bekannte entdeckte die Anzeige vom Golfpark. Frank: "Ich bin immer offen für Neues." Golf war neu. Er wollte arbeiten. Geschäftsführer Bernhard Lindenbuß sagt: "Von allen Bewerbern zeigte er das größte Interesse, die Materie Golf zu erlernen. Er war kommunikationsstark."

Ausbildungsbereiche waren unter anderem Service, Rechnungswesen, Organisation, Marketing. Frank beantwortete Kundenanfragen, plante Turniere und entwarf Einladungen: "Kreative Arbeiten gefielen mir besonders." Zeitweise schaute er dem Greenkeeper über die Schultern. Parallel besuchte Frank das Berufskolleg Bachstraße in Düsseldorf. Es ging um Muskelgruppen oder Ausdauer. Doch anders als seine Mitschüler, die im Fitnessstudio arbeiten wollten, stand er nicht als Trainer auf dem Rasen. Frank: "Es fällt schwer zuzuhören, wenn man keinen Nutzen daraus zieht."

Einen Plan für die Zukunft hat Frank nicht. Aber Ideen: Golf-Platzreife, Reisen, vielleicht Studium. Die Ausbildung hat ihm klar gemacht, in welche Richtung es beruflich hinsoll: "Im Bereich Marketing oder Vertrieb für einen namhaften Sportartikelhersteller um die Welt fliegen - das ist schon ein Traum." Die Ausbildung in Büderich kann er empfehlen: "Nur sollte man vorab einen engeren Bezug zu Golf haben."

Lindenbuß zieht die gleiche Bilanz: "Zukünftig achten wir mehr auf das Interesse am Golf und auf Spielerfahrungen." Die Ausbildung erfolgt nicht mehr mit der Industrie- und Handelskammer (IHK). Neuer Partner ist das IST-Studieninstitut, Düsseldorf. Die Ausbildung zum Junior Golfmanager startet Oktober, bereitet auf die externe Prüfung zum Sport- und Fitnesskaufmann (IHK) vor. Im Betrieb durchläuft der Azubi alle Arbeitsbereiche. Unterricht ist in der Nebensaison.

(RP)
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