Meerbusch Eine heitere Ode an die Lanker Heimat

Meerbusch · Kurzweiliger Heimatabend des Heimatkreises Lank im Forum Wasserturm mit vielen Auftritten heimischer Künstler

 Auch der Männerchor Lank-Latum begeisterte mit seinen vorgetragenen Liedern und wurde vom Publikum gefeiert.

Auch der Männerchor Lank-Latum begeisterte mit seinen vorgetragenen Liedern und wurde vom Publikum gefeiert.

Foto: Falk Janning

Was bedeutet der Begriff Heimat für die Menschen von heute? Ist er überhaupt noch zeitgemäß? Mit seinem vierstündigen "Großen Heimatabend" im Forum Wasserturm zeigte der Heimatkreis Lank, aus wie vielen Facetten sich der Heimatbegriff zusammensetzt und wie er gelebt werden kann.

 Elisabeth Moris und Franz von Latum zogen Meerbuscher Politik und Kirche durch den Kakao.

Elisabeth Moris und Franz von Latum zogen Meerbuscher Politik und Kirche durch den Kakao.

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"Heimat ist für jeden etwas anderes. Doch für uns alle ist sie ein Anker in einer schnelllebigen Welt. Heimat macht das Leben erst lebenswert", heißt es in der Einladung zu dieser Veranstaltung, die als offiziellen Anlass die Gründung des Vereinslebens vor 45 Jahren benannte.

 Applaus für den kölsche Jung Thomas Cislik.

Applaus für den kölsche Jung Thomas Cislik.

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Sie machte eindrucksvoll klar, dass die Heimat kein leeres Wort ist, sondern in Lank und Latum, in Ossum-Bösinghoven, in Strümp und in den Rheingemeinden gelebt und geliebt wird. "Heimat ist dort, wo ich mich zuhause fühle, wo ich aufgewachsen bin, wo Kirche, Schule und meine Freunde sind", sagt Heimatkreisvorsitzender Franz-Josef Radmacher, der sein ganzes Leben in Lank verbracht hat."Zur Heimat gehört die Sprache", ergänzt Johannes Toups. "Wenn ich platt spreche oder höre, kommen Heimatgefühle in mir hoch."

Doch Heimat sei nicht nur ein Gefühl, sondern brauche definierte Orte und ein kulturelles Gedächtnis, unterstrich Georg Mölich vom Landschaftsverband Rheinland, der den Festvortrag hielt. Was er damit meinte: Heimat braucht Kommunikation, braucht Vereine, Lieder, historische Orte. Damit rannte er beim Heimatkreis Lank offene Türen ein, der all diesen Aktivitäten eine Plattform bietet. Wie beim großen Heimatabend, der mit kurzweiligen Text- und Musikbeiträgen die Zeit wie im Fluge vergehen ließ. Kirchenchor St. Stephanus und Männerchor setzten musikalisch volkstümliche Akzente, während das Klarinettentrio "Tre Klaroni" Klassisches zu Gehör brachte. Sie ernteten mit liebenswerten Einlagen wie dem Frühjahrserwachen im Kleingarten oder der Ode an ein altes Dörfchen am Rhein viel Applaus. Ein Heimspiel hatte Johannes "Pussy" Toups, der als Lotumer Mundartpapst bekannt und beliebt ist und mit seinen Dönekes über die Familie Lintermann viele Lacher verbuchen konnte. Wie soll beispielsweise der kleine Jull dem lieben Gott erklären, dass gerade dessen Gröschelchen im Kellerloch verschwunden ist? Aber auch Theo Versteegen konnte mit seinem Vortrag zum heiklen Thema Essen auf Rädern punkten. Das kommt jetzt via Internet und eine hübsche Krankenschwester noch dazu! Nach der Pause werden nicht nur Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage, CDU-Bundestagsabgeordneter Ansgar Heveling und der Grünen-Politiker und Landtagsvizepräsident Oliver Keymis die Ohren gespitzt haben, als Franz von Latum (Franz-Josef Jürgens) und Elisabeth Moris beim Kaffeeklatsch Meerbuscher Politik und Kirche durch den Kakao zogen und Mutmaßungen über einen Aldi-Markt im Krankenhaus oder Kasernen an der Löwenburg anstellten. Ausnahmsweise war sogar 'ne kölsche Jong zum Heimatabend zugelassen: Thomas Cislik brachte "Leedcher un Rühmcher" aus der Stadt am Rhing zu Gehör. Mit dem Lied "Ich möcht zu Fuß nach Kölle jonn" erreichte er alle, die die Sehnsucht nach der Heimat umtreibt.

Doch spätestens mit dem gemeinsamen Singen des Lank-Latumer Heimatliedes von Karl Schmalbach war die Welt im Forum Wasserturm wieder in Ordnung. Heimat verbindet die Menschen. Nur schade, dass sich so wenige Jüngere ins Forum verirrt hatten.

(RP)
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