Meerbusch "Einbruchsradar" zeigt aktuelle Taten

Meerbusch · An jedem Montag zeigt die Polizei seit gestern auf ihrer Internetseite, wo in der jeweiligen Woche zuvor eingebrochen worden ist. Sie erhofft sich damit Aufklärung, Information und Transparenz. Morgen ist wieder Beratungstermin.

 Oben das Fähnchen für den Einbruch in Osterath, rechts eins für den Einbruchsversuch in Büderich: So sieht der Einbruchsradar aus.

Oben das Fähnchen für den Einbruch in Osterath, rechts eins für den Einbruchsversuch in Büderich: So sieht der Einbruchsradar aus.

Foto: Polizei

Mit zwei blauen Fähnchen ist Meerbusch auf dem aktuellen Einbruchsradar gut zu erkennen: Die eine Tat war am vergangenen Mittwoch gemeldet worden, nachdem zwischen 7.45 und 16.20 Uhr bislang unbekannte Täter in ein Einfamilienhaus am Struckslindenweg in Osterath eingestiegen waren. Sie waren mit ihrer Beute, zwei Mobiltelefonen, Bargeld, Schmuck und einem kleinen Fernseher geflohen. Bei der zweiten Tat handelt es sich um einen Versuch: Die Täter wollten offenbar eine Wohnungstür in einem Mehrfamilienhaus an der Grünstraße in Büderich aufhebeln, brachen aber letztendlich nicht ein.

Beide Taten gehören zum Kriminalitäts-Alltag in Meerbusch. Allein im vergangenen Jahr wurde 237 mal in Häuser und Wohnungen eingebrochen. Das sind zwar im Vergleich zu 2014 mit 273 Taten weniger, gleichwohl bleibt die Zahl hoch - auch wenn sich in den ersten Monaten des Jahres abzeichnet, dass die Zahl vermutlich nicht weiter steigen wird. Aber: Die Polizei im Kreis Neuss will die Einbruchszahlen auf jeden Fall weiter reduzieren und startete gestern - wie 47 andere Polizeibehörden im Land auf Anordnung von Innenminister Ralf Jäger - mit dem Einbruchsradar. Darin werden immer montags Einbrüche der letzten sieben Tage im Kreis aufgelistet - auf einer Karte für den nördlichen, auf der anderen für den südlichen Teil. Diane Drawe, Sprecherin der Polizeibehörde: "Alle im Kreis, also auch die Meerbuscher, sollen sich verstärkt mit dem Thema Einbruch beschäftigen, sollen erfahren, wie nah die Täter eventuell bei ihnen waren." Ziel: dass sich alle noch mehr zum Beispiel mit besserer technischer Ausstattung vor Einbruch schützen. Darüber informiert die Polizei immer wieder in gezielten Beratungsrunden - zum Beispiel morgen in der Kreispolizeibehörde an der Jülicher Landstraße. Ziel solle aber auch eine höhere Sensibilität sein - mit der Hoffnung auf mehr Zeugenhinweise. "Die meisten Einbrüche werden tagsüber verübt", so Drawe. Viele hätten fälschlicherweise Angst, dass die Einbrecher nachts in die Wohnung steigen, wenn sie schlafen würden. "Das stimmt statistisch gesehen nicht. Gerade wenn die Bewohner arbeiten oder in der Schule sind, nutzen die Täter ihre Chance." Darum setzt die Polizei auch auf Hinweise von Passanten, denen Verdächtige in ihrem Stadtviertel auffallen und bittet um Anrufe unter der 110.

Bei der Auflistung der Einbrüche beziehungsweise der Versuche auf der Internet-Seite werden keine Adressen, sondern nur die Stadtteile genannt. Außerdem wird nicht zwischen einem vollendeten und einem versuchten Einbruch unterschieden. In 43 Prozent der Fälle handelt es sich übrigens um versuchte Einbrüche, oft scheitern die Täter an speziellen Schutz-Einrichtungen an Fenstern und Türen.

Es sind aber nicht nur die Einbrüche, die die Kriminalpolizei in Meerbusch beschäftigen: Nach wie vor stehen Auto-Aufbrüche und damit verbundene Diebstähle von Navigationsgeräten an der Spitze der Straftaten. Im vergangenen Jahr wurden 392 Aufbrüche gemeldet - eine eklatante Steigerung im Vergleich zu 2014, als 303 Taten gemeldet wurden.

(RP)
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